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Spielberichte zur Bundesliga, DFB Pokal und International: Saison 2012/2013

Quelle: Spiegel Online

Von Frank Hellmann

Er rettete Werder vor dem Abstieg, machte den Verein zum Meister, Pokalsieger, Spitzenclub. Jetzt muss Thomas Schaaf gehen, nach einer Ewigkeit in Bremen, fallengelassen von Männern, die ihn Jahrzehnte gefördert und gestützt hatten. Die Geschichte einer erkalteten Liebe.

Als Thomas Schaaf am 10. Mai 1999 zu seiner ersten Trainingseinheit auf dem weitläufigen Areal am Bremer Osterdeich schritt, blitzte ein verschmitztes Lächeln unter dem Schnauzbart auf. Es surrte eine einzige Kamera, von Radio Bremen. Einige wenige Journalisten nickten dem Trainer freundlich zu, nicht jeder davon besaß damals schon ein Handy. Der SV Werder schwebte in höchster Abstiegsgefahr und hatte als Reaktion auf die Misere seinen Amateurcoach zum Cheftrainer befördert. Und der tat an seinem ersten Tag das, was er immer getan hatte: Er stellte Hütchen auf den Rasen, ehe er Spieler wie Pawel Wojtala und Andree Wiedener, Rade Bogdanovic und Marco Bode, Torsten Frings und Andreas Herzog zum lockeren Kreisspielchen bat.

Der Auftrag war heikel: Schon am nächsten Tag stand das Abstiegsendspiel gegen Schalke an. Und der neue Coach zeigte Wirkung, plötzlich spielte Werder wieder mit Herz und Leidenschaft, auch wenn zunächst kein Tor fiel. Zur Halbzeit wechselte Schaaf den alten Dieter Eilts aus und den jungen Christoph Dabrowski ein. Der köpfte keine zehn Minuten später das 1:0. Der Klassenerhalt gelang. Einen Monat später gewann Werder den DFB-Pokal.

 

"Werder ist halt etwas Besonderes"

Diese Geschichte ist wichtig, um zu verstehen, warum der Verein und die Stadt Thomas Schaaf so lange den Rücken stärkten. Oder wie Schaaf wenige Tage vor seinem 52. Geburtstag sagte: "Werder ist halt etwas Besonderes, und die handelnden Personen sind es auch." Doch nun haben sie ihm das Vertrauen entzogen: Nach der Verkündung durch die Geschäftsführung am Dienstagabend erschien Schaaf am Mittwoch weder zur Pressekonferenz noch setzt er sich am Samstag beim letzten Saisonspiel auf die Trainerbank. Seinen Job übernehmen vorerst die Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach - beides enge Schaaf-Vertraute. Der Chef ist bereits fort: eine kurze Verabschiedung am Mittwochmorgen von den Spielern, das war es.

Es ist eine schmutzige Scheidung - keine im beiderseitigen Einvernehmen, wie der Verein Glauben machen will. Vor allem Vereinspräsident Klaus-Dieter Fischer, starke Stimme in der Geschäftsführung, soll den Daumen gesenkt haben. Der 72-Jährige hat seit Jahrzehnten zu Schaaf gehalten, schließlich wies er dem Spieler einst den Weg zum Trainer, als er ihm eine Gehaltserhöhung um wenige hundert Mark im Monat nur mit der Auflage bewilligte, sich in der Jugendarbeit zu verdingen.

 

Dauergast in der Champions League

Auch Willi Lemke hat Schaaf immer die Treue gehalten, doch der Aufsichtsrat stellte eben auch Fragen, warum aus gutbezahlten Spielern in jüngerer Vergangenheit keine funktionierende Mannschaft wurde. Der Turnaround wurde ihm nicht mehr zugetraut - ungeachtet seiner Verdienste. Schaaf ist in Bremen zu einer Institution geworden wie der Roland oder die Stadtmusikanten. Anfangs taten sich die Grün-Weißen zwar schwer, der grauen Masse zu entfliehen, doch schon früh war zu besichtigen, was Schaafs Idee vom Spiel der Bremer war: Aktion statt Reaktion, Angriff statt Verteidigung. Er führte bei den Amateuren in der Regionalliga eine Viererkette ein, als die Bundesliga noch mit Libero spielte. Er setzte auf Sturm und Drang, Unterhaltung für den zahlenden Zuschauer war sein oberstes Credo. Als Klaus Allofs den genialen Spielmacher Johan Micoud aus Frankreich an die Weser lockte, gelang der Durchbruch. Seit dem sensationellen Double 2004 war Werder jahrelang Bundesliga-Spitze und bis 2010 Dauergast in der Champions League. Schaaf galt als Zauberer, weil er im Zusammenspiel mit seinem kongenialen Weggefährten Klaus Allofs immer wieder Stars wie Diego oder Mesut Özil entwickelte.

 

Back to Brinkum

Doch die Kritik wurde lauter, langsam aber stetig, und die Kritik ging oft so: Schaafs Ansagen, seine Ausstrahlung, seine Art der Mannschaftsführung seien nicht mehr zeitgemäß. Seine Distanz zum Mediengeschäft wurde gleichzeitig größer, er schottete sich ab, weil Werder mittlerweile drei Jahre in Folge den internationalen Plätzen hinterherhechelte. In dieser Saison erfand sich Schaaf noch einmal neu; gab sich aufgeschlossener, führte im Wintertrainingslager im türkischen Belek sogar Fans und Journalisten durch das Mannschaftshotel. Und doch konnte er nicht genug Mitstreiter mitnehmen.

Schaaf wird sich vorerst nach Brinkum zurückziehen. Dort bewohnt er mit Ehefrau Astrid noch denselben Bungalow, in dem er schon als Spieler zu Hause war. Und noch etwas ist seit damals unverändert geblieben: seine Handynummer. Enge Freunde wie der Nachbar und Jugendtrainer Bernd Pfeifer, seine Tochter Valeska oder Hobbys wie das Radfahren - für all das hat Schaaf jetzt erstmal Zeit. Auch der Schnauzbart wird wohl dranbleiben. Auch wenn man ihn darunter lange nicht mehr hat lächeln sehen.

Quelle: sport1.de

Werder Bremen gibt überraschend die Trennung von Schaaf bekannt. Der Trainer wird in Nürnberg schon nicht mehr auf der Bank sitzen.

Von Martin Volkmar

Nach 14 Jahren als Werder-Coach haben sich die Hanseaten einvernehmlich von Thomas Schaaf getrennt. Schon beim letzten Bundesligaspiel am Samstag beim 1. FC Nürnberg wird der 52-Jährige auf eigenen Wunsch nicht mehr auf der Bank sitzen und somit auch nicht den Uralt-Rekord von Otto Rehhagel als Werder-Coach egalisieren. "Ich hatte hier eine außergewöhnliche Zeit, verbunden mit vielen positiven Erlebnissen und großen Erfolgen", sagte Schaaf: "Ich möchte mich bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben, bedanken. Ich wünsche Werder Bremen eine erfolgreiche Zukunft.

 

Stani und Scholl ohne Ambitionen

Ein Kandidat für die Nachfolge ist nach SPORT1-Informationen Holger Stanislawski, der mit dem 1. FC Köln gerade die avisierte Bundesliga-Rückkehr verpasst hat. Zudem hält sich seit Wochen der Name von Mehmet Scholl hartnäckig. Die beiden dementierten bei SPORT1 aber am Mittwoch ein mögliches Interesse.

 

Rettung erst am letzten Wochenende

Die Trennung von Schaaf hatte aufgrund der katastrophalen Rückserie, nach der sich die Bremer erst durch das 1:1 am letzten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt vor dem Abstieg gerettet hatten, seit längerem im Raum gestanden. Allerdings hatte Schaaf selber auf seinen noch bis 2014 gültigen Vertrag verwiesen und im Bremer Umfeld hatten viele einen Rauswurf des Vereinsidols, das seit 1. Juli 1972 bei Werder war, für unmöglich gehalten. Trotzdem zog Sportchef Thomas Eichin, der erst seit Februar im Amt ist, nach intensiven Diskussionen mit der Vereinsspitze und Schaaf nun die Reißleine.

 

Eichin will den Neuanfang

"Wir haben wie angekündigt in den vergangenen Tagen unsere sportliche Entwicklung analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Neuanfang wagen wollen", erklärte Eichin. "Nach dem Kraftakt zum Klassenerhalt sind wir aber der gemeinsamen Überzeugung, dass eine einvernehmliche Trennung für den geplanten Neustart das Beste ist." Zudem würdigte er den seit Mai 1999 amtierenden Chefcoach, der die Grün-Weißen 2004 zum Double sowie zu den DFB-Pokalsiegen 1999 und 2009 geführt hatte: "Wir danken Thomas für alles, was er in mehr als 40 Jahren Vereinszugehörigkeit als Spieler und Trainer für Werder Bremen eingebracht hat. Mit ihm konnte der Verein herausragende sportliche Erfolge feiern, er hat Werder geprägt."

 

Seit Mai 1999 im Amt

Mit Schaaf hört der dienstälteste Bundesliga-Coach auf. Er betreute Werder wettbewerbsübergreifend in 644 Partien, verpasste aber um ein Spiel die Zahl der Bundesliga-Einsätze von Vereinsikone Otto Rehhagel. Unter "König Otto" war der Verteidiger aus dem eigenen Nachwuchs zum Stammspieler bei den Profis geworden, mit denen er 1988 und 1993 Deutscher Meister sowie 1991 und 1994 DFB-Pokalsieger wurde. Nach dem Ende seiner Profi-Laufbahn 1995 trainierte Schaaf zunächst die Werder-Junioren, ehe er am 9. Mai 1999 die erste Mannschaft von Felix Magath übernahm und das Team noch vor dem Abstieg rettete.

 

Rolff und Hönerbach übernehmen

Dies gelang dem gebürtigen Mannheimer auch in dieser Saison – dass damit am Ende niemand zufrieden war, zeigt auch die Entwicklung der Bremer unter Schaaf in den 14 Jahren zuvor. Die Betreuung der Mannschaft in den letzten beiden Wochen der Saison übernehmen die Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach.

Quelle: spox.com

"Zeitpunkt der Trennung war Schaafs Wunsch"

Der SV Werder Bremen trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Thomas Schaaf. Sportchef Thomas Eichin erläuterte die Entscheidung anschließend auf einer Pressekonferenz. Schaaf nahm auf eigenen Wunsch nicht teil. Auch den Zeitpunkt seiner Entlassung vor dem Spiel in Nürnberg habe sich der 52-Jährige gewünscht.

"Es war der Wunsch von Thomas Schaaf, die Trennung vor dem Spiel beim Club zu vollziehen", sagte Eichin. "Wir hätten die Saison mit ihm zu Ende gebracht." Eichin zufolge habe er sich "eine Zukunft mit Thomas Schaaf gewünscht, weil ich ihn sehr schätze", aber letztendlich gehe es um die Zukunft von Werder Bremen. Die Planungen zur neuen Saison würden nun etwas verzögert stattfinden, da sie "natürlich mit dem neuen Trainer" fortgeführt würden. Über einen Nachfolger ließ sich Werders Geschäftsführer Sport nur so viel entlocken. "Es wird keine interne Lösung geben." Im letzten Saisonspiel werden Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach als Interimslösung auf der Bank sitzen. Eichin bot Schaaf eine offizielle Verabschiedung an: "Von unserer Seite machen wir das sehr gerne, aber wir werden auch da die Wünsche von Schaaf berücksichtigen." Auch in Sachen Abfindung bestehe beiderseitiges Einvernehmen, "eine vernünftige, eine Werder-Lösung" zu finden.

 

Schaaf geht nach 14 Jahren

Am Mittwochmorgen hatte sich Schaaf von der Mannschaft und Trainerkollegen verabschiedet. Er verließ seinen Arbeitsplatz nach 14 Jahren als Cheftrainer. "Wir haben wie angekündigt in den vergangenen Tagen unsere sportliche Entwicklung analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Neuanfang wagen wollen", hieß es in der Pressemitteilung des Vereins am Mittwochmorgen. Eichin betonte: "Wir danken Thomas für alles, was er in mehr als 40 Jahren Vereinszugehörigkeit als Spieler und Trainer für Werder Bremen eingebracht hat. Mit ihm konnte der Verein herausragende sportliche Erfolge feiern, er hat Werder geprägt."

 

Wer coacht beim Neustart?

Gleichwohl sei nach dem gesicherten Klassenerhalt die gemeinsame Überzeugung, "dass eine einvernehmliche Trennung für den geplanten Neustart das Beste ist". Mögliche Nachfolgekandidaten für Schaaf werden seit Wochen gehandelt. Mehmet Scholl und Holger Stanislawski, die in den letzten Tagen als Schaaf-Nachfolger gehandelt worden waren, wiesen Ambitionen auf den Trainerjob an der Weser aber gegenüber "Sport1" inzwischen zurück.

 

Fritz: "Das ging unter die Haut"

Die Bremer Profis zeigten sich von der Entscheidung des Vereins überrascht. "Das war ein Paukenschlag, der für uns alle überraschend kam. Es wurde viel spekuliert, aber wenn es dann ausgesprochen wird, geht es unter die Haut", sagte Kapitän Clemens Fritz. "Der Abschied war sehr emotional. Er hat hier großartige Leistung gezeigt. Wir alle können ihm nur danken." Nils Petersen berichtete von Tränen in der Kabine: "Der ein oder andere Spieler hat auch eine Träne verdrückt. Das ist ein besonderer Tag heute, aber irgendwann musste er ja kommen. Keiner hat gehofft, dass es so kommt. Für uns als Mannschaft ist es keine leichte Situation, die an uns nicht spurlos vorbeigeht. Wir müssen jetzt damit klarkommen", sagte Petersen dem zu "Sky Sport News HD": "Thomas Schaaf war ein Faktor, warum ich mich für Bremen entschieden hatte. Es war eine Ehre für mich, mit ihm zusammengearbeitet zu haben."

 

Schaaf 40 Jahre bei Werder

Thomas Schaaf blickt nach insgesamt 40 Jahren Vereinszugehörigkeit wohlwollend zurück: "Ich hatte hier eine außergewöhnliche Zeit, verbunden mit vielen positiven Erlebnissen und großen Erfolgen. Ich möchte mich bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben, bedanken. Ich wünsche Werder Bremen eine erfolgreiche Zukunft." Bei Werder übernahm er am 9. Mai 1999 den Posten als Cheftrainer und war damit dienstältester Coach der Bundesliga. Er führte die Bremer 2004 zum Doublegewinn und 1999, 2004 und 2009 zum DFB-Pokal-Sieg. 1972 begann er als Spieler seine Karriere beim SV Werder.

Quelle: Spiegel Online

Das Aus nach 14 Jahren: Thomas Schaaf ist nicht länger Trainer bei Werder Bremen. Das gab der Verein in einer Pressemitteilung bekannt. Das Dokument im Wortlaut.

Der SV Werder Bremen und Cheftrainer Thomas Schaaf haben sich einvernehmlich getrennt. Das war das Ergebnis eines Gesprächs der Geschäftsführung mit dem langjährigen Coach der Grün-Weißen am Dienstag. Schaaf, der seit 14 Jahren die sportlichen Geschicke der Bundesliga-Mannschaft an der Weser lenkte, hat sich am Mittwochmorgen von den Spielern und seinen Trainerkollegen verabschiedet und seinen Arbeitsplatz verlassen. Der 52-Jährige wird auf seinen Wunsch nicht mehr beim Spiel in Nürnberg auf der Bank sitzen. Die Betreuung der Mannschaft in den letzten beiden Wochen der Saison übernehmen die Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach.

"Wir haben wie angekündigt in den vergangenen Tagen unsere sportliche Entwicklung analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Neuanfang wagen wollen. Wir danken Thomas für alles, was er in mehr als 40 Jahren Vereinszugehörigkeit als Spieler und Trainer für Werder Bremen eingebracht hat. Mit ihm konnte der Verein herausragende sportliche Erfolge feiern, er hat Werder geprägt ", sagte Thomas Eichin auch im Namen seiner beiden Geschäftsführerkollegen Klaus Filbry und Klaus-Dieter Fischer und fügte an: "Nach dem Kraftakt zum Klassenerhalt sind wir aber der gemeinsamen Überzeugung, dass eine einvernehmliche Trennung für den geplanten Neustart das Beste ist." Einen Nachfolger gibt es noch nicht.

Thomas Schaaf verabschiedet sich von Werder Bremen: "Ich hatte hier eine außergewöhnliche Zeit, verbunden mit vielen positiven Erlebnissen und großen Erfolgen. Ich möchte mich bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben, bedanken. Ich wünsche Werder Bremen eine erfolgreiche Zukunft."

Mit Thomas Schaaf verlässt der dienstälteste Bundesliga-Cheftrainer seinen Posten. Der gebürtige Mannheimer hatte das Amt am 9. Mai. 1999 übernommen und die Werderaner zum Doublegewinn 2004 geführt. Insgesamt holte er als Cheftrainer drei Pokalsiege (1999, 2004, 2009) und machte Werder zum Stammgast im internationalen Wettbewerb. Unter seiner Leitung nahmen die Grün-Weißen sechs Mal an der Champions League teil und starteten in vier Spielzeiten im Uefa-Cup bzw. der Europa League. Insgesamt betreute der Bremer Coach wettbewerbsübergreifend 644 Mal die Werder-Profis.

Schaaf kann auf eine beeindruckende Karriere an der Weser zurückblicken. Der Coach ist seit 1972 Mitglied des SV Werder und durchlief als Spieler alle Nachwuchsteams und kämpfte sich bis in die Bundesligamannschaft. Bereits gegen Ende seiner Spielerkarriere übernahm er Trainertätigkeiten in Nachwuchsteams der Grün-Weißen, übernahm nach seiner aktiven Karriere die 2. Mannschaft der Bremer und wurde 1999 Bundesliga-Cheftrainer.

Quelle: Spiegel Online

Eine Ära geht zu Ende: Der SV Werder Bremen und Cheftrainer Thomas Schaaf haben sich nach 14 Jahren mit sofortiger Wirkung getrennt. Darauf habe sich der 52-Jährige am Dienstag mit der Geschäftsführung verständigt, teilte der Verein mit. Schon am letzten Spieltag wird er nicht mehr auf der Bank sitzen.

Der SV Werder Bremen und Cheftrainer Thomas Schaaf haben sich einvernehmlich getrennt. Das teilte der Bundesligist am Vormittag auf seiner Homepage mit (Hier die Erklärung im Wortlaut). Grundlage sei ein Gespräch des 52-Jährigen mit der Geschäftsführung am Dienstag gewesen. Schaaf hat sich am Mittwochmorgen von den Spielern und seinen Trainerkollegen verabschiedet und seinen Arbeitsplatz verlassen. Damit räumt der dienstälteste Trainer der Bundesliga wenige Tage nach seinem 14-jährigen Jubiläum seinen Posten. Schaaf wird auf seinen Wunsch bereits beim Spiel in Nürnberg am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) nicht mehr auf der Bank sitzen. Die Betreuung der Mannschaft in den letzten beiden Wochen der Saison übernehmen die Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach.

Der Verein zitiert Schaaf auf seiner Homepage: "Ich hatte hier eine außergewöhnliche Zeit, verbunden mit vielen positiven Erlebnissen und großen Erfolgen. Ich möchte mich bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben, bedanken. Ich wünsche Werder Bremen eine erfolgreiche Zukunft." Unter Schaaf hatte Bremen in dieser Saison lange gegen den Abstieg gespielt und erst mit einem 1:1 am 33. Spieltag gegen Eintracht Frankfurt den Klassenerhalt perfekt gemacht. Das Team belegt Tabellenplatz 14.

Manager Thomas Eichin sagte zu der Trennung: "Wir haben wie angekündigt in den vergangenen Tagen unsere sportliche Entwicklung analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Neuanfang wagen wollen." Für die Werder-Profis kam das Aus unerwartet. "Für uns alle war es ein Stück weit überraschend. Sicherlich wurde viel spekuliert. Aber wenn es dann ausgesprochen ist, ist es ein Moment, der unter die Haut geht", sagte Kapitän Clemens Fritz: "Er hat hier 14 Jahre gearbeitet, das ist eine lange Zeit. Er hat großartige Arbeit für Werder Bremen geleistet. Wir alle können ihm nur danken."

Schaaf ist seit mehr als 40 Jahren im Verein, seit 1999 war er Cheftrainer. Der größte Erfolg gelang Schaaf 2004, als er den Club zum Doublegewinn führte. Insgesamt holte er als Cheftrainer drei Pokalsiege (1999, 2004, 2009) und machte Werder zum Stammgast im internationalen Wettbewerb. Unter seiner Leitung nahmen die Bremer sechs Mal an der Champions League teil und starteten in vier Spielzeiten im Uefa Cup bzw. in der Europa League.