Werder ab sofort im Abstiegskampf
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Fassungslos starten die Bremer Spieler auf den Rasen, einige schüttelten den Kopf. Selbst gegen den Abstiegskandidaten FC Augsburg reichte es nicht zum Sieg. Das 0:1 (0:1) am Samstag war die dritte Niederlage in Serie und zudem der vierte vergebliche Versuch gegen den FCA. Werder verliert mit der Niederlage in der Tabelle der Fußball-Bundesliga endgültig den Anschluss auf die Europapokal-Plätze. „Das ist eine Situation, die wir so nicht akzeptieren können”, sagte Trainer Thomas Schaaf: „Es fehlte die Verbissenheit.”
„Ab sofort befinden wir uns im Abstiegskampf” – Abwehrchef Sokratis war der Erste und vorerst der Einzige, der unmissverständlich auf die bedrohliche Situation hinwies. Nach drei Niederlagen in Serie stehen die Hanseaten erstmals in dieser Saison im letzten Tabellendrittel. Die Gäste holten hingegen vor 39 211 Zuschauern im Weser-Stadion dank des Tores von Tobias Werner (29.) die Rückrunden-Punkte zehn bis zwölf. Für den 16. der Tabelle sind das schon mehr Zähler als in der gesamten Vorrunde, damit hat Augsburg den Relegationsplatz erst einmal fest besetzt. „Wir sind gut drauf”, kommentierte Kapitän Daniel Baier fröhlich: „Wir haben sie nicht so ins Spiel kommen lassen. Gegen Nürnberg müssen wir nachlegen”, forderte Baier, der am kommenden Freitag wegen der fünften Gelbe Karte fehlen wird.
Die vor einer Woche in München vom Rekordmeister vorgeführten Bremer zeigten auch vor heimischem Publikum eine dürftige Darbietung. Die wieder einmal umgebaute Abwehr stand erneut nicht sicher. Auch mit dem genesenen Sokratis für den rot-gesperrten Sebastian Prödl wirkte die Defensive anfällig, vor allem auf den Außenpositionen. Am zweikampfstarken Sokratis lag das nicht. Der Grieche spielte engagiert und kümmerte sich zudem um die Offensive. Er kurbelte das Spiel mit an und sorgte mit einigen Vorstößen für Unruhe in der FCA-Abwehr. Das Mittelfeld der Bremer leistete sich aber zu viele Fehler beim Spielaufbau.
Die linke Seite wurde komplett vernachlässigt, ehe Schaaf den Niederländer Eljero Elia nach der Pause eingewechselte und dieser zumindest für etwas Bewegung sorgte. Die Gastgeber hatten mehr Ballbesitz, effektiv waren sie dabei nicht. Pech kam hinzu, als Aaron Hunt (68.) nach dem Wechsel an der Latte scheiterte und Sokratis (87.) am Pfosten. „In der zweiten Halbzeit ist Werder gekommen und hat auch Chancen gehabt”, sagte FCA-Kapitän Baier. Die in der Rückrunde erst einmal geschlagenen Augsburger überzeugten auch in Bremen mit großem Einsatz. Mit Leidenschaft gingen die Gäste in die Zweikämpfe, störten die Bremer früh und hatten in der Anfangsphase bei einigen Weitschüssen Glück. Später versäumten die Augsburger es, ihre vielen Konterchancen besser auszunutzen.
Spielerisch hatten die Gäste aus dem bayerischen Teil Schwabens ihre besten Szenen, wenn der eifrige Südkoreaner Ja-Cheol Koo beteiligt war. Nach seiner Vorarbeit und Vorlage von Andre Hahn köpfte Tobias Werner ein. Er hatte bereits im Hinspiel getroffen und meinte: „Zwei Tore gegen Werder ist eine schöne Sache.” Der zuletzt hochgelobte Sascha Mölders mühte sich als einzige Spitze im Augsburger Angriff vergeblich. Der Mittelstürmer, der in den vorherigen sechs Auswärtsspielen fünfmal getroffen hatte, setzte seinen Körper wuchtig ein, verlor allerdings die meisten Zweikämpfe mit Sokratis. Zum Sieg reichte es dennoch.