Kapitalrentabilität
Kapitalrentabilität ist zusammen mit der finanziellen Sicherheit und der Liquidität einer der der finanziellen Hauptzielgrössen. Es wird grob unterschieden zwischen:
- Eigenkapitalrendite (ROE = Return on Equity)
- Gesamtkapitalrendite (ROA = Return on Assets); rGK wird vor allem auch in den USA auf den RONA (Return on Net Assets) gebildet – dazu wird das betriebliche FK, in jedem Fall aber die Kreditoren, vom GK abgezogen
- Rentabilität des investierten Kapitals (RONOA, ROCE, ROIC)
- RONOA = Return on net operation assets
- ROCE = Return on capital employed
- ROIC = Return on invested capital
Gleichung finanzieller Leverage:
Diverses
- Verzinsliches Fremdkapital = Finanzverbindlichkeiten
- GK = EK + FK (entspricht der Passivseite der Bilanz)
- In der Schweiz übliche EK-Rendite: 8-10%. Hängt ab von ROA, Leverage (Finanzierungsverhältnis) sowie den Zinskosten für das FK
- Gesamtkapitalrendite ist abhängig von der Risikosituation, dem Finanzierungsverhältnis, der EK-Rendite sowie den Zinskosten für das FK
Die Gesamtkapitalrendite (ROA) kann auch durch die folgenden, führungsmässigen gut umzusetzenden Kennzahlen ausgedrückt werden. Die beiden Werte sind allerdings stark von der Branche abhängig.
Management der Kapitalnutzung
Optimale Auslastung des Anlagevermögens:
Gezielte Lagerbewirtschaftung:
Steuerung der Zahlungsziele:
Nutzen der Kreditorenbestände:
Die Gewinnkraft kann gesteuert werden über:
- Umsatzentwicklung
- Überwachung Umsatz (Produkte, Kunden, Bereiche...)
- Umsatzwerte gezielt untersuchen
- Kostenentwicklung
- z.B. Profit Center
- Kosten analysieren (z.B. Zero Base Budgeting, Wertschöpfungsanalyse, Gemeinkosten-Wertanalyse)
- Optimierung der Mixverhältnisse
- Produktemix analysieren und optimieren
- Kostenzuteilung (Schlüsselung)
Deckungsbeitrag
Dient zur Deckung der Fixkosten.
Liquiditätsmanagement
Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität (Zahlungsfähigkeit) ist ein zentrales Ziel der Unternehmensführung. Die Überwachung der Liquidität erfolgt mittels Cash-Budget und Liquiditäts- sowie Finanzierungskennzahlen.
Sicherstellung der Liquidität
Festlegen eines minimalen Geldbestandes (Mindestliquidität). Hängt ab von der Folge der Einzahlungen und Auszahlungen. Wird häufig als Prozentsatz des Umsatzes (z.B. 2%) definiert. Es muss darauf geachtet werden, dass fristenkongruent finanziert wird. Eine Kennzahl hierzu ist der Anlagedeckungsgrad 2. Muss mindestens den Wert von 1 erreichen.
Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital)
Der nach der Erfüllung aller laufenden Verpflichtungen frei zur Verfügung stehende Teil des UV (=kurzfristige Finanzkraft). Von zentraler Bedeutung vor allem für KMU, da diese auf Kontokorrent- und andere kurzfristige Kredite angewiesen sind.
Guter Eigenfinanzierungsgrad
Bedeutet Gläubigervertrauen (= Beitrag zur Liquiditätssicherung). Je nach Unternehmenstyp (Anlageintensiv ja oder nein) zwischen 20% - 40%.
Zinsdeckungskoeffizient
Relativ zur Ertragskraft beurteilte Höhe der Finanzverbindlichkeiten. Zinskoeffizient sollte nicht kleiner sein als 4 bis 5.
Durch die kontinuierliche Liquiditätskontrolle können Unterdeckungen, aber auch Überdeckungen aufgedeckt werden. Auch Unternehmen mit hoher Rentabilität können Konkurs gehen, wenn ihnen das Cash ausgeht, vor allem in Phase mit hohem Investitionsbedarf. Weitere Massnahmen zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen sind Skonto, Leasing anstelle Kauf und spätere Bezahlung der Lieferanten.
Begriffe
Target Costing
Es werden Kostenziele abgeleitet (vom Markt, Konkurrenz etc.) und als Leistungsziele vorgegeben.
Zero Base Budgeting
Unabhängig von den bestehenden Kostenstrukturen wird erhoben, was eine Beginn auf der „grünen Wiese" kosten würde.
Wertschöpfungsanalyse
Ermittlung wie sich die vom Unternehmen geschöpften Werte zusammensetzen.
Gemeinkosten-Wertanalyse (GWA)
Untersuchung welche Tätigkeiten hinter den Gemeinkosten stecken und was diese kosten. Grundlage für Entscheide welche Tätigkeiten weitergeführt, aufgegeben oder modifiziert werden sollen.