Stuttgart - WERDER: 1:4

Ekici schießt Stuttgart ab

Quelle: Sportbild.de

Die Krise beim VfB Stuttgart spitzt sich immer weiter zu. Nach der 1:4 (0:1)-Schlappe gegen Werder Bremen schrillten auch bei den Verantwortlichen des schwäbischen Fußball-Bundesligisten die Alarmglocken. Wie in den Spielen zuvor leiteten auch gegen Bremen individuelle Patzer die Pleite ein. „Das hat uns das Genick gebrochen”, klagte Labbadia. Doppeltorschütze Mehmet Ekici (34. und 74. Minute), Aaron Hunt (60.) und Kevin de Bruyne (90.+2) profitierten von den „zu vielen individuellen Fehlern”. Der emsige Ibrahima Traoré konnte mit dem Ausgleich (50.) vor 41 200 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena nur vorrübergehend Hoffnung auf ein Ende der schwarzen Serie wecken.

„Ich bin sehr zufrieden, dass wir den Erfolg errungen haben”, sagte Werder-Coach Thomas Schaaf. „Die Mannschaft hat sich das verdient.” Die in Stuttgart häufig böse unter die Räder geratenen Norddeutschen feierten erstmals seit November 2011 wieder zwei Siege nacheinander. Dabei starteten die Stuttgarter selbstbewusst und mit viel Offensivdrang. Schon in den ersten vier Minuten vergaben sie zwei hochkarätige Chancen leichtfertig. Erst schlenzte Gotoku Sakai völlig frei stehend und unbedrängt den Ball übers Tor (2.). Dann schoss Traoré zu unplatziert (4.). „In den zwei schwierigen Situationen haben wir Glück gehabt”, räumte Schaaf ein. Labbadia kritisierte zurecht die „mangelhafte Chancenverwertung” seiner Schützlinge.

Nach gut 20 Minuten kippte die Partie so langsam. Werder wurde nun aktiver, machte vor allem über die Flügel verstärkt Druck und ließ den Schwaben immer weniger Spielraum. De Bruyne sorgte dann mit zwei Knallern für den endgültigen Wachmacher bei den Gästen: Erst scheiterte der Belgier mit einem Distanzkracher am Pfosten, den Nachschuss wehrte Keeper Sven Ulreich glänzend ab (24.). Dann rettete VfB-Stürmer Vedad Ibisevic nach einem Schuss von Lukas Schmitz (29.) und Elijero Elia verfehlte aus Nahdistanz (30.). Danach konnte Ulreich nach einem Gewaltschuss von Zlatko Junuzovic mit einer Glanzparade gerade noch den Rückstand verhindern (32.). Aber gegen Ekici war der VfB-Schlussmann machtlos. Bremen spielte nach der verdienten Führung abgeklärt weiter, während Stuttgart nach dem Rückschlag die Verunsicherung deutlich anzumerken war.

Nach dem Seitenwechsel attackierte der VfB aber gleich wieder. Verdienter Lohn war der Ausgleich durch Traoré mit einem gefühlvollen Heber. Bremen ließ sich nicht verunsichern und hielt dagegen. Beide Teams neutralisierten sich nun weitgehend. Aber VfB-Organisator William Kvist leitete mit einem leichtfertigen Ballverlust den erneuten Rückstand ein. Hunt vollstreckte abgeklärt. Ekici machte Bremens zweiten Sieg in Serie perfekt und krönte damit auch seine gute Leistung. Der präzise geschossene Freistoß prallte von der Unterkante der Latte unhaltbar hinter die Linie. Nach dem 1:3 war der VfB-Widerstand gebrochen. De Brunye machte in der Nachspielzeit das Debakel der Schwaben vollständig.