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Alle Spielberichte zur Saison 03/04 - 3. Spieltag

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3. Spieltag (16.08.03) / 4. Tabellenplatz

1.FC Kaiserslautern – WERDER 0 : 1 (0 : 0)

Werder beendet den Fluch des Betzenbergs

München - Werder Bremen kann doch noch auf dem Betzenberg gewinnen. Die Hanseaten setzen sich am dritten Spieltag der Fussball-Bundesliga mit 1:0 (0:0) beim 1. FC Kaiserslautern durch und konnten ihren ersten Erfolg bei den Pfälzern nach knapp sechs Jahren feiern. Während die Bremer nach drei Spieltagen in der Bundesliga mit sieben Punkten ihre Ambitionen auf die internationalen Ränge unterstreichen, warten die Lauterer auf den ersten Pluspunkt der Saison. Die Pfälzer waren mit einer Hypothek von drei Zählern Abzug gestartet.

Micoud mit dem Tor des Tages

Der Franzose Johan Micoud erzielte den entscheidenden Treffer für die Gäste (66.). "Wir haben oft genug versucht, in den vergangenen Jahren hier zu punkten. Heute haben wir verdient gewonnen", freute sich Bremens Trainer Thomas Schaaf. "Wir haben gut agiert und das Spiel kontrolliert." FCK-Trainer Erik Gerets überraschte die 36.056 Zuschauer im erneut nicht ausverkauften Fritz-Walter-Stadion mit einer veränderten taktischen Marschroute. Anstelle der gewohnten Vierer-Abwehrkette agierten die Gastgeber mit einer Dreierkette um Abwehrchef Thomas Hengen. Die Lauterer hatten allerdings grosse Probleme mit der neuen Raumaufteilung. Bremen war unter dem Strich die besser organisierte Mannschaft.

FCK erschreckend schwach

Das Team von Trainer Thomas Schaaf konnte die Lücken in Lauterns Defensive aber lange nicht zu einem Torerfolg nutzen. Insgesamt zeigten beide Tams in der ersten Halbzeit eine mässige Vorstellung. Der FCK offenbarte grosse Schwächen in fast allen Mannschaftsteilen. Ein geordneter Spielaufbau war nicht zu erkennen, da Fehlpässe und Missverständnisse die Bemühungen der "Roten Teufel" prägten. Vratislav Lokvenc war im FCK-Angriff kaum zu sehen, sein Partner Miroslav Klose nur unwesentlich auffälliger.

Gerets bedient

"Wir müssen jetzt zusammen aus der Scheisse raus", fand Erik Gerets deutliche Worte. Noch nie zuvor hatten die "Roten Teufel" die ersten beiden Saison-Heimspiele verloren. Mit null Punkten steht der FCK nach drei Runden bereits wieder da, wo man nach der verkorksten Vorsaison auf keinen Fall hin wollte: im Abstiegskampf. "Wunder geschehen nicht jedes Jahr", warnte Gerets schon vor einer neuerlichen Katastrophen-Hinrunde.

Reinke starker Rückhalt

Torchancen waren vor der Pause Mangelware. Die beste Möglichkeit für Werder hatte der Franzose Valerien Ismael (4.) per Kopfball nach einer Ecke. Auf Seiten der Pfälzer vergaben Nationalstürmer Miroslav Klose (21.) und der Bulgare Marian Hristov (29.) gute Gelegenheiten, die SVW-Keeper und Ex-Lauterer Andreas Reinke glänzend vereitelte. "So ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen", musste Gerets zugeben, "Werder war einfach die routiniertere Mannschaft. Der Sieg geht in Ordnung." Eine mässige Vorstellung bot der türkische Nationalspieler Ümit Davala bei seinem Bundesliga-Debüt im Dress der Bremer. Auch der Lauterer Steffen Freund konnte bei seiner Heimpremiere kaum Akzente setzen.

Zweiter Treffer für Micoud

Mit der Einwechslung von José Dominguez für den enttäuschenden Finnen Mika Nurmela kam nach der Pause zwar kurzzeitig neuer Schwung ins FCK-Spiel. Doch nach einer verpassten Chance von Klose nutzte der ansonsten unauffällige Micoud einen Pass von Angelos Charisteas und schob den Ball aus zehn Metern am herausstürmenden Ernst vorbei ins Tor. Anschliessend konnten die Gastgeber nicht mehr zulegen. Bei den Bremern ging es nach dem Schlusspfiff locker zu. "So wie wir hier aufgetreten sind, können wir zuversichtlich in die Spielzeit gehen", meinte Sportdirektor Klaus Allofs. "Wir müssen nun zu Hause nachlegen, um den Anschluss nach oben zu halten", ergänzte Keeper Reinke.

Werder mit Konterchancen

In der Schlussphase kam Werder gegen die kopflos agierenden Lauterern sogar noch zu riesigen Konterchancen. Die grösste Möglichkeit vergab eine Minute vor dem Ende Fabian Ernst völlig frei vor dem FCK-Tor. Auf Seiten der Bremer war der souveräne Torwart Andreas Reinke der herausragende Spieler. Bei den Gastgebern konnten der Pole Kamel Kosowski und der Grieche Dimitrios Grammozis mit Abstrichen überzeugen, Ersatzkeeper Thomas Ernst spielte fehlerfrei.