19. Spieltag (07.02.04) / 1. Tabellenplatz
Borussia M'gladbach - WERDER 1 : 2 (0 : 0)
"So werden wir Meister"
Mönchengladbach/München - Wer soll diesen SV Werder eigentlich stoppen? Torjäger Ailton nur auf der Bank, 20 Minuten nur mit zehn Mann - und trotzdem marschiert Werder Bremen weiter Richtung Titel. Nach dem 2:1(0:0)-Sieg auf dem Mönchengladbacher Bökelberg hat der Spitzenreiter zumindest bis zum Sonntaabend sieben Punkte Vorsprung auf den VfB Stuttgart und sogar neun auf den FC Bayern.
Werder unbeeindruckt
Beeindruckend, wie die Bremer auch nach dem Rückstand durch Vaclav Sverkos (51.) weiter nach vorne spielten und sofort zurückschlugen. Ivan Klasnic erzielte in der 54. Minute nach einer Konfusion in der Gladbacher Hintermannschaft den Ausgleich. Durch seinen siebten Saisontreffer hat der Kroate auch im Vertragspoker mit Werder wieder alle Trümpfe in der Hand. Eine Entscheidung, ob der Stürmer zum Hamburger SV wechselt, oder doch an der Weser bleibt, soll noch in dieser Woche fallen. "Wenn die Vorstellungen aber weiter so weit auseinader liegen, wird es keine Einigung geben", meinte Sportdirektor Klaus Allofs. Wie schon unter der Woche, als Werder im Pokal-Viertelfinale in Fürth das Spiel in Unterzahl noch drehte, zeigte der Spitzenreiter auch in Gladbach wieder Kämpfer-Qualitäten: Obwohl Mladen Krstajic in der 72. Minute mit Gelb-Rot vom Feld musste spielte Werder weiter nach vorne - und wurde belohnt.
Baumann mit Last-Minute-Tor
Frank Baumann sorgte nach einem Gewühl im Gladbacher Strafraum kurz vor dem Abpfiff für den Siegtreffer. "Die Mannschaft ist dafür belohnt worden, dass sie auch mit zehn Mann weiter nach vorne gespielt hat", meinte Trainer Thomas Schaaf nach der Partie. Und tatsächlich sieht es so aus, als ob die Bremer momentan nichts schocken könnte. Wie der FC Bayern in besten Zeiten spielt der SVW mit breiter Brust auf, und auch die schlechteren Spiele werden wie selbstverständlcih gewonnen. "Wer die Spiele so gewinnt, wird Meister", meinte ein zufriedener Allofs.
Schaaf schaut sich VfB an
Am Sonntag können sich Schaaf und seine Truppe ganz beruhigt zurücklehnen, wenn die Bayern gegen Hannover und Stuttgart in Berlin ihre Spiele erstmal gewinnen müssen. Ob Schaaf die schwächelnden Bayern gar nicht mehr als Hauptkonkurrenten im Kampf um den Titel sieht? Es sieht fast so aus, denn der Werder-Coach schaut sich die Partie der Stuttgarter an... Matchwinner Frank Baumann betonte, dass man auch in den nächsten Wochen nicht nachlassen werde: "Wir dürfen uns keine Nachlässigkeiten erlauben und müssen weiter hat für den Erfolg arbeiten. Wir haben noch Grosses vor."
Willkommen im Abstiegskampf
Die Gladbacher stehen nach zwei sieglosen Spielen im neuen Jahr wieder genau da, wo sie eigentlich nicht mehr hinwollten - nämlich mitten im Abstiegskampf. "Eine ganz bittere Niederlage. Meine Mannschaft hatte lange zuviel Angst, Fehler zu machen", meinte Trainer Holger Fach nach der Partie. Zu wenig Druck im Spiel nach vorne, unzählige Stock- und Abspielfehler, desolates Abwehr-Verhalten bei den Gegentoren. Die Borussia 2004 präsentiert sich trotz des Halbfinal-Einzugs im DFB-Pokal in der Bundesliga wie ein Abstiegskandidat. In der nächsten Woche muss die Fach-Truppe zum Vize-Meister nach Stuttgart, danach geht es gegen Freiburg und Frankfurt. Spätestens dann müssen Punkte her, sonst wird es wieder einmal bis zum letzten Spieltag eine Zitter-Saison für die Borussia bleiben.