Logo

Alle Spielberichte zur Saison 03/04 - 22. Spieltag

Article Index

22. Spieltag (28.02.04) / 1. Tabellenplatz

WERDER - Borussia Dortmund 2 : 0 (0 : 0)

Mit Solidarität und Arbeit auf dem Weg zum vierten Titel

Bremen - "Wenn Du solche Spiele gewinnst, wirst Du Meister" heisst ein immer wieder gerne zitierter Satz in der Fussballersprache. Vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund dürfte der SV Werder schon ein wenig "Bammel" gehabt haben. Schliesslich hatten die Bremer aus den letzten drei Heimspielen gegen Dortmund nur einen Punkt geholt und nur eines der letzten sechs Heimspiele für sich entscheiden können.

Glanzloser Erfolg gegen den Angstgegner

Doch der Herbstmeister rang den BVB vor 43.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion verdient 2:0 (0:0) nieder und untermauerte damit seine Ambitionen auf den vierten Titel. Ein echter Arbeitssieg gegen einen Angstgegner. "Vielleicht hätten wir ein solches Spiel in der Hinserie mit 3:0 oder 4:0 gewonnen, aber wir können doch nicht immer zaubern", argumentierte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs. (Alle Samstagsspiele in "Bundesliga pur": Sonntag, ab 9.45 Uhr und ab 13 Uhr im DSF)

Ismaels Antwort auf nervende Fragen

Ausgerechnet Abwehrspieler Valerien Ismael brachte Werder per Freistoss in der 57. Minute in Führung. Richtig, der Ismael, der im Hinspiel in Dortmund Werders unglückliche 0:1-Niederlage mit seinem Eigentor besiegelt hatte. "Ich wollte unbedingt ein Tor machen. Die Fragen nach dem Eigentor im Hinspiel haben genervt, das war heute meine Antwort", freute sich der Franzose.

Glück beim Führungstor

"Es war das von uns erwartet schwere Spiel", sagte ein erleichterer Werder-Trainer Thomas Schaaf. "Wir haben Glück gehabt, dass wir durch den abgefälschten Ball in Führung gegangen sind. Danach konnten wir sicherer kombinieren und haben verdient gewonnen." Ismael traf bei seinem Torschuss den Kopf seines Landsmanns Guy Demel, der den Ball per Kopf unhaltbar für seinen Torhüter Guillaume Warmuz abfälschte. Für die Entscheidung sorgte Ailton mit seinem 20. Saisontreffer in der 86. Minute. Während die Norddeutschen nun schon seit 13 Spielen ohne Niederlage sind, die letzten vier Heimspiele zu Null gewannen und nur ein Gegentor in den letzten sechs Partien kassiert haben, wurde Dortmunds Serie von zuletzt drei Siegen in Folge gestoppt.

Rosicky erleidet Unterarmbruch

Und es kam noch schlimmer für die finanziell arg gebeutelten Westfalen: Acht Minuten vor dem Ende erlitt Tomas Rosicky nach einem Zusammenprall mit Bremens Krstajic einen Bruch des linken Unterarms zu. Damit steht dem 23-Jährigen eine längere Pause bevor. "Werder hat auf den Fehler gelauert, wer den macht, wird bestraft", lautete Sammers Fazit. Seine Mannschaft hatte das Spiel in der ersten Halbzeit über weite Strecken bestimmt, es aber versäumt, ihre Konterchancen zu nutzen.

"Das wirft uns nicht um"

Unsicherheit wegen der finanziellen Situation des Klubs war den BVB-Spielern nicht anzumerken. "Das 0:2 wirft uns nicht um", meinte Sebastian Kehl. Im Kampf um die Qualifikation für den überlebenswichtigen internationalen Wettbewerb fehlen den Westfalen nur zwei Punkte zu einem Uefa-Cup-Platz. "Wir wollen nach oben, und mit der Leistung der letzten Wochen und von heute kommen wir da auch wieder hin", ergänzte der Mittelfeldspieler.

Micoud betont die Solidarität

Ganz oben ist der SV Werder. Weiterhin sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den FC Bayern, zwölf Punkte liegen die Hanseaten vor dem Tabellendritten aus Stuttgart. "Wir haben die Punkte gemacht, und das zählt", meinte Mittelfeldregisseur Johan Micoud. Von der Meisterschaft wollte der ehemalige Profi des AC Parma noch nicht reden. "Wir wollen auf diesem Weg weitermachen. Unsere Stärke ist die Solidarität in der Mannschaft. Wenn wir weiter mit dieser Einstellung spielen, dann können wir ganz nach oben schielen."

Reinke bleibt verletzt in der Kabine

Auch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Torwart Andreas Reinke, für den nach der Pause der beschäftigungslose Pascal Borel kam, verkrafteten die Bremer problemlos. "Jeder denkt, sieben Punkte seien viel, aber wir müssen weiter arbeiten und konzentriert bleiben", ergänzte Valerien Isamel. "Dann kann es unser Jahr werden."