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Spielberichte zur Bundesliga, DFB Pokal und International: Saison 2012/2013

Doppelter Petersen erlöst Werders Chancenwucherer

Quelle: Sportbild.de

Nils Petersen hat Werder Bremen vor einem totalen Fehlstart in der Rückrunde bewahrt. Der Stürmer erzielte beide Treffer zum 2:0 (0:0) im 50. Bundesliga-Nordderby gegen Hannover 96 und bescherte den Hanseaten damit den ersten Sieg im Jahr 2013. Mit 25 Punkten hat die Elf von Trainer Thomas Schaaf den Anschluss zur oberen Tabellenhälfte wieder hergestellt. Einen Zähler mehr auf der Habenseite haben noch die Hannoveraner, die seit dem 22. März 2003 auf einen Sieg an der Weser warten und in der Form ihre Europacup-Ambitionen nicht untermauern konnten. Denn der Bremer Sieg war hochverdient, auch wenn die beiden Tore durch Petersen (85. und 88. Minute) sehr spät fielen. Für den früheren Torschützenkönig der 2. Fußball-Bundesliga waren es die Saisontreffer Nummer acht und neun.

„Es gibt keine Diskussion, dass dieser Sieg absolut verdient ist. Wir haben viele Dinge besser gemacht, wir haben nie nachgelassen. Es wäre furchtbar gewesen, wenn wir die Tore nicht gemacht hätten”, sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Hannovers Kapitän Jan Schlaudraff gab zu: „Die Bremer haben hochverdient gewonnen. Wir hatten zu wenig entgegenzusetzen. In der zweiten Halbzeit haben wir nur noch hintendrin gestanden.” Vor 41 600 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion war Werder nach zuletzt zwei Niederlagen und 2:8 Gegentoren sichtlich um Wiedergutmachung bemüht. Im Mittelfeld übernahm Aaron Hunt nach überstandener Oberschenkelverletzung wieder das Kommando und rückte genauso in die erste Elf wie Eljero Elia. Mit frühem Pressing setzte die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf die Hannoveraner früh unter Druck und erspielte sich bei Dauerregen ein deutliches Übergewicht und Chancenplus. Nach 20 Minuten standen bei den Bremern bereits zehn Torschüsse zu Buche.

Der verschwenderische Umgang mit den Tormöglichkeiten war bei den Grün-Weißen jedoch das große Manko. So setzte Assani Lukimya bereits in der zweiten Minute einen Kopfball an die Latte. Danach scheiterte Mehmet Ekici mit einem abgefälschten Schuss (8.) und Zlatko Junuzovic mit einem Schlenzer (10.). Anschließend war es Sokratis, der per Kopf für Gefahr sorgte (10.). Doch der starke 96-Keeper Ron-Robert Zieler war in dieser Szene ebenso zur Stelle wie Mitte der ersten Halbzeit bei einem Schuss von Nils Petersen aus halbrechter Position (22.). Kurz vor der Pause verzog Hunt in aussichtsreicher Position (45.+1).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren es die Bremer, die eine Schrecksekunde zu überstehen hatten. Einen Schuss von Jan Schlaudraff von der Strafraumgrenze konnte Mielitz nur nach vorne abprallen lassen, den Nachschuss brachte Diouf aus kurzer Entfernung aber nicht im Tor unter. Der Treffer hätte wegen Abseitsstellung aber auch nicht gezählt. Nach einer kurzen Verschnaufpause waren die Bremer aber schnell wieder Herr der Lage. Und es wurde noch einige Mal brenzlig für Zieler, wie etwa bei den guten Chancen von Lukimya (54.), Petersen (61.) oder Hunt (68.). Auf der Linie rettete für Zieler Manuel Schmiedebach nach einem Kopfball von Sokratis. So dauerte bis zur 85. Minute, ehe bei den Gastgebern der Knoten platzte, als Petersen auf Vorlage von Elia traf.

Werder verliert verrücktes Nord-Derby

Quelle: Sportbild.de

Mit einem Prestige-Erfolg dank zwei umstrittener Tore gegen Werder Bremen bleibt der Hamburger SV die Nummer eins im Norden. Das Team von Trainer Thorsten Fink setzte sich am Sonntag in einem hart umkämpften Derby mit 3:2 (1:1) durch und rangiert als Tabellenneunter der Fußball-Bundesliga nur noch einen Zähler hinter den internationalen Plätzen. Heung-Min Son (23. Minute), Dennis Aogo (46.) und Artjoms Rudnevs (52.) sorgten für den ersten Derby-Sieg des HSV nach zuletzt drei Niederlagen. Assani Lukimya (9.) hatte die Gäste in Führung gebracht, Sokratis (54.) mit seinem Anschlusstreffer das Match noch einmal spannend gemacht. Bremens Kapitän Clemens Fritz kassierte wegen Meckerns und Foulspiels Gelb-Rot (80.), in der Nachspielzeit musste auch Marko Arnautovic nach zwei Gelben Karten in die Kabine.

„Der HSV hat ein Tor mehr geschossen, das war das Entscheidende”, analysierte Schaaf lapidar. „Wir waren kurz nach der Halbzeit nicht so präsent, wie wir das gebraucht hätten. Wir haben leider unsere Möglichkeiten nicht nutzen können.”. Zum Tor von Aogo, bei dem der Hamburger den Ball ungeahndet mit dem Oberarm geführt hatte, sagte der Coach: „Wenn es Hand ist, ist es Hand, dann muss man pfeifen.”

Das 98. Bundesligaduell der beiden Nordclubs gehörte nach ziemlich rumpligen 45 Minuten erst nach dem Seitenwechsel zu den ansehnlichen. Viele Abspielfehler auf einem vom Regen und Schneeregen aufgeweichtem Platz prägten lange das Bild vor 54.758 Zuschauern. Der Führungstreffer war nicht unverdient, wenn auch etwas glücklich: Eine Flanke bugsierte Lukimya mit dem Hinterkopf über die Linie. Die personellen Vorzeichen für die Bremer waren alles andere als erfolgsversprechend: Aaron Hunt hätte nach überstandener Grippe auflaufen sollen, muskuläre Problem zwangen den 26-Jährigen dann aber doch in die Zuschauerrolle. Arnautovic - beim blamablen 0:5 zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund gelb-gesperrt – litt unter der Woche an Magen-Darm-Problemen und saß zunächst auf der Bank.

Von dort sah der Werder-Torjäger, wie sich die Hamburger zurück ins Match kämpften - und dank Son sowie einem alles andere als überragenden Bremer Schlussmann Sebastian Mielitz zum Ausgleich kamen. Nach einem sehenswerten Dribbling gegen den schwachen Theodor Gebre Selassie drosch der Koreaner den Ball in den Winkel und jubelte nach zweimonatiger Durststrecke über sein siebtes Saisontor.

Hatte beim 1:1 noch Mielitz „geholfen”, durften sich die Gastgeber nach der Pause auch beim Schiedsrichtergespann um Thorsten Kinhöfer bedanken. Zunächst übersahen die Unparteiischen ein Handspiel von Aogo, der beim Führungstreffer den Ball im Strafraum mit dem Oberarm führte – 24 Sekunden waren da im zweiten Durchgang gerade gespielt. Dem Nationalspieler gelang im 117. Spiel sein erstes Tor für den HSV. Kurz darauf stand Rudnevs bei einem Aogo-Pass wohl knapp im Abseits, ehe er zum 3:1 vollstreckte. Spätestens zu dem Zeitpunkt hatte sich aus dem mauen Kick ein unterhaltsames Match entwickelt, bei dem Adlers Patzer noch für Spannung sorgte. Die unrühmlichen Schlusspunkte waren dann aber die zwei Bremer Platzverweise.

Dortmund zerlegt Werder

Quelle: Sportbild.de

Borussia Dortmund hat mit einer Tor-Gala die Mini-Chance auf die Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga gewahrt. Das Team von Trainer Jürgen Klopp startete mit einem verdienten 5:0 (2:0) bei Werder Bremen in die Rückrunde und ließ den Zwölf-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer Bayern München nicht anwachsen. Auch ohne Nuri Sahin in der Startelf waren die Dortmunder vor 42.100 Zuschauern in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft. Der türkische Nationalspieler saß erwartungsgemäß beim Anpfiff auf der Bank. Im erstklassig besetzten Mittelfeld mit Götze, Reus und dem starken Ballverteiler Ilkay Gündogan war für ihn zunächst kein Platz.

Werder begann ohne den gesperrten Angreifer Marco Arnautovic sehr engagiert, geriet aber schon früh in Rückstand. Reus zirkelte einen Freistoß direkt ins Tor, Werder-Keeper Sebastian Mielitz war dabei chancenlos. Kurz danach verzog der Bremer Nils Petersen, den Trainer Thomas Schaaf diesmal zurückgezogen auf der rechten Seite einsetze, aus aussichtsreicher Position. Besser machte es Götze, dessen Schuss zur 2:0-Fhrung allerdings von Theodor Gebre Selassie unglücklich abgefälscht wurde. Für Götze war es wie für Reus bereits das siebte Saisontor. Die Bremer bemühten sich zwer nach Kräften um ein ausgeglichenes Spiel, gerieten nach Ballverlusten im Mittelfeld aber immer wieder durch Dortmunder Tempoverschärfungen in Bedrängnis.

Als Santana kurz nach der Pause schnell das dritte Dortmunder Tor erzielte, war die Partie definitiv gelaufen. Der BVB spielte routiniert zu Ende und legte kurz vor Schluss doppelt nach. Lewandowski und Blaszczykowski schoben unbedrängt ein. Reus und Götze wurden von Klopp in der Schlussphase geschont und durch Blaszczykowski und Sven Bender ersetzt. Und dann durfte auch Sahin in der Bremer Kälte noch ein paar Minuten zu seinem Dortmund-Comeback ran.

Der SV Werder Bremen ist auf seiner Suche nach einem Allofs-Nachfolger in der Deutschen Eishockey-Liga fündig geworden. Thomas Eichin wird neuer Sportdirektor des Klubs. Die Zusammenarbeit beginnt offiziell im Frühjahr nach dem Saisonende des KEC in der laufenden Eishockey-Spielzeit. Das bestätigte Werders Vorsitzender des Aufsichtsrats Willi Lemke. Der 46 Jahre alte Eichin unterschrieb bei den Grün-Weißen einen Vertrag bis zum 30.06.2016.

„Wir haben für die Nachfolge von Klaus Allofs eine smarte Lösung angekündigt und sie mit Thomas Eichin gefunden“, sagte Lemke über die Einigung. „Er stand von Beginn an auf unserer Shortlist und passt mit seinem bisherigen Erfahrungen genau in unser Anforderungsprofil. Er ist verhandlungserfahren, kennt sich in der Bundesliga aus und hat im Eishockey bewiesen, dass er an der Spitze eines Traditionsvereins alle Höhen und Tiefen erfolgreich bestehen kann.”

Eichin zeigte sich bei seiner Vorstellung in Bremen sofort Feuer und Flamme für die neue Aufgabe: „Es ist immer mein großes Ziel gewesen, bei einem großen Bundesligisten in der Verantwortung zu stehen”, sagte der 46 Jahre alte gebürtige Freiburger: „Die Haie waren ein Geschenk für mich, aber ich habe den Fußball natürlich immer weitergelebt. Fußball ist immer noch mein Ding, ich habe auf diese Chance gewartet.” Und auch Eichins Vorgänger Klaus Allofs gratulierte: „Ohne dass ich mich großartig damit beschäftigt habe, ist es sinnvoll, dass sie eine schnelle Lösung gefunden haben”, sagte Allofs, der nach vielen Jahren bei Werder zum VfL Wolfsburg gewechselt war.

Peter Schönberger, Sprecher der Gesellschafter des KEC, kommentierte den prominenten Abgang wie folgt: „Wir haben diesem Wunsch sehr schweren Herzens entsprochen. Thomas Eichin hat in den vergangenen Jahren herausragende Arbeit für die Kölner Haie geleistet. Aber wir haben Verständnis dafür, dass Thomas Eichin dieses überraschende und herausstechende Angebot von Werder Bremen annehmen möchte, zumal die Gespräche zwischen den Kölner Haien und Werder Bremen von hohem gegenseitigem Respekt und Fairness geprägt waren. Thomas Eichin hat in guten, aber auch in sehr schweren Zeiten, viel Weitblick, Entscheidungskraft, Engagement aber auch Zähigkeit bewiesen. Gerade in den letzten Jahren hat es der KEC unter seiner Leitung geschafft, sich sowohl sportlich als auch finanziell zu stabilisieren. Heute ist der KEC wieder Spitze in der DEL - und das in vielen Bereichen.”

Eichin lief während seiner Zeit als Fußballprofi von 1985 bis 1996 176 Mal als Verteidiger für Borussia Mönchengladbach auf und half 1998 in weiteren 4 Bundesliga-Partien aus. Zudem bestritt er während einer Ausleihe auch 10 Partien für den 1. FC Nürnberg. Nach seiner Karriere als Bundesligaspieler arbeitete er ab 1996 drei Jahre lang im Marketing von Borussia Mönchengladbach, ehe er 1999 ins Management der Kölner Haie wechselte, zunächst als Marketingleiter, seit 2001 in der Funktion des Geschäftsführers.

Eichin war zudem lange Jahre Vize-Präsident des Stammvereins „Haie e.V.” als auch Mitglied der Medien- und Marketingkommission der DEL. Während seiner Zeit wurde der KEC 2002 Deutscher Meister, 2004 Pokalsieger, gewann 1999 den Spengler Cup und erreichte 2000, 2003 und 2008 das Meisterschaftsfinale. Nach finanziell schwierigen Zeiten, unter anderem durch den Rückzug eines Mäzens, führte Eichin den Traditionsverein wieder in die Spitze des deutschen Eishockeys. Aktuell gehören die Kölner Haie zum Favoritenkreis auf den Meistertitel.

Petersens Abseitstor rettet Werder

Quelle: Sportbild.de

Dreimal Aluminium und nur ein Punkt für Werder Bremen: Im abschließenden Hinrundenspiel der Bundesliga verpassten die Norddeutschen mit einem 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg den Sprung auf Platz zehn und liegen damit weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Gegen tapfer kämpfende Franken fehlten den bemühten Hanseaten lange Zeit Glück und Präzision vor dem Tor. Nils Petersen stand bei seinem Ausgleich in der 88. Minute, als er einen Schuss von Kevin de Bruyne abfälschte, im Abseits. Nürnberg, das sich insbesondere bei Torhüter Raphael Schäfer und Torschütze Timo Gebhart (82.) für den wertvollen Punkt bedanken konnte, vergrößerte den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf acht Zähler.

De Bruyne scheiterte bei zwei Großchancen für die Hausherren, beide Male landete der Ball am Pfosten (8., 61.). Zudem traf Torjäger Petersen in der 59. Minute nur die Latte. Nürnbergs beste Chancen vor dem Führungstreffer vergaben Markus Feulner (53.) und Sebastian Polter (72.). Aggressiv, zweikampfstark, torgefährlich: Werder übernahm von Beginn vor 338.553 Zuschauern an die Initiative und sorgte immer wieder über die linke Seite für Gefahr. Bereits in der achten Minute hatte der agile de Bruyne die Führung auf dem Fuß. Seinen Linksschuss lenkte Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer mit größter Mühe an den Pfosten.

Werders Trainer Schaaf hatte trotz der 1:4-Pleite bei Eintracht Frankfurt in der Vorwoche auf personelle Wechsel verzichtet. Mannschaftskapitän Clemens Fritz musste zunächst erneut auf der Bank Platz nehmen und konnte erkennen, dass sich seine Mannschaftskameraden zunächst im ersten Durchgang klar verbessert zeigten. Insbesondere de Bruyne und Eljero Elia wirbelten die Club-Defensive immer wieder durcheinander, es fehlte lediglich der letzten Pass. Oder wie bei Marko Arnautovic in der 36. Minute die Entschlossenheit. Der Österreicher trat freistehend am Ball vorbei, de Bruyne hatte geflankt. Kurz vor der Pause holte sich Arnautovic dann seine fünfte Gelbe Karte ab. Er fehlt zum Auftakt der Rückrunde gegen Meister Borussia Dortmund.

Nürnberg konzentrierte sich im ersten Durchgang gezwungenermaßen auf die Defensivarbeit. Jegliche Bemühungen, das Werder-Tor in Gefahr zu bringen, scheiterten in der ersten halben Stunde schon im Mittelfeld am fehlerhaften Passspiel. Auch der nötige Biss und das Selbstvertrauen war den Franken zunächst nicht anzumerken. Dabei hatte der Club die beiden vorigen Duelle in Bremen für sich entschieden. Doch erst in der 37. Spielminute sorgte Javier Pinola für ein ernstzunehmendes Lebenszeichen, als er aus der Ferne abzog. Sebastian Mielitz im Werder-Tor reagierte bei dem abgefälschten Schuss aber aufmerksam.

Es verwunderte daher kaum, dass Nürnbergs Trainer Dieter Hecking etwas verändern wollte. Für den schwachen Japaner Hiroshi Kiyotake brachte der 48-Jährige den Slowaken Robert Mak. Und schon trat der FCN etwas zielstrebiger auf. Erst prüfte Mak Mielitz aus spitzem Winkel, dann initierte er einen Angriff über Pinola, der genau auf Feulner flankte. Die erste Großchance der Gäste konnte Werders Torhüter mit Mühe bereinigen (53.). In der hektischen Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse.