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1971 – 1980: Der Niedergang

Nach drei Jahren im Mittelmass, versuchte der Verein in der Saison 1971/72, eine so genannte Millionenelf mit freundlicher finanzieller Unterstützung der Bremer Wirtschaft und der Stadt Bremen auf die Beine zu stellen. Leider gab es kein klares Konzept, es wurden sogar viele namhafte Spieler der Bundesliga ohne Absprache mit dem Trainer durch die damalige Vereinsführung durch hohe Gehaltszahlungen an die Weser geholt. Werder litt unter dieser Einkaufspolitik noch Jahre später. Hintergrund der Einkäufe war die Abschaffung der Transferhöchstgrenze von 100.000 Deutschen Mark auf das folgende Jahr. Der erhoffte Erfolg trat nicht ein, drei Trainer wurden verschlissen, am Ende der Spielzeit, wohlgemerkt mit einem Starensemble, stand nur der elfte Rang.

Für einige Zeit spielte Werder im Mittelfeld der Liga und vermittelte damit einhergehend ein etwas langweiliges Image. In dieser Zeit kam Werder nicht über Ligamittelmass hinaus, zählte sogar auch immer mal wieder zu den Abstiegskandidaten. In der Saison 1974/75 konnte die Zweitklassigkeit noch knapp mit einem Punkt Vorsprung auf den 16. Platz vermieden werden, in der darauffolgenden Spielzeit sogar nur durch einen späten Trainerwechsel zugunsten Otto Rehhagels, nachdem Werder am 29. Spieltag auf den 16. Platz gerutscht war. Nach der Spielzeit 1979/80 schliesslich konnte der Gang in die Zweitklassigkeit der 2. Bundesliga Nord als Vorletzter nicht mehr länger vermieden werden. Die Heimbilanz war zwar mit zehn Siegen und zwei Unentschieden noch ansprechend, die Auswärtsbilanz dagegen mit nur einem Sieg und Unentschieden, während die restlichen Partien allesamt verloren gingen, schlichtweg katastrophal. Schon in den Jahren zuvor, wo der Gang in die Zweitklassigkeit teilweise nur knapp verhindert werden konnte, war die Heimbilanz jeweils der Garant für den Verbleib in der höchsten Spielklasse. In der Periode des „Niedergangs“ von 1971 bis zum Abstieg 1980 kam es zu neun Trainerwechseln, von denen einige nur für wenige Wochen oder Monate tätig waren. Zu den wenigen Spielpersönlichkeiten dieser Phase zählten Per Røntved und Dieter Burdenski, der zum Aufgebot der WM 1978 in Argentinien zählte.