K'lautern - WERDER: 0:0

Werder-Star Prödl: Fallrückzieher ins Gesicht

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Werder Bremen leidet auch zu Beginn der Rückrunde an seiner chronischen Auswärtsschwäche und hat den Anschluss an die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga verpasst. Die Hanseaten kamen nicht über ein 0:0 beim abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern hinaus. Nach zuletzt drei Auswärtspleiten in Folge verbuchten die Bremer aber immerhin einen Punktgewinnn. Der FCK ist seit acht Spielen ohne Sieg und bleibt auf dem Relegationsplatz.

Vor 40.381 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion bestimmten die Gastgeber die Anfangsphase. Die Pfälzer, die vor der Partie mit 13 Toren die schlechteste Offensive der Eliteklasse stellten, kombinierten gefällig und hatten durch den Kameruner Dorge Kouemaha die erste Möglichkeit (2.). Der FCK, dem der gesperrte Itay Shechter sowie Mathias Abel fehlten, bestimmte auch im Anschluss das Geschehen. Hochkarätige Chancen konnten sich die Roten Teufel aber nicht erarbeiten.

Die Bremer, die in der Winterpause auf Neuverpflichtungen verzichtet haben, agierten zu Beginn passiv und lauerten lediglich auf Konter. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf, die in der Vorbereitung vier von fünf Testspielen verloren hatte, blieb bei den Gegenstößen zunächst aber harmlos. Die Gäste, die ohne den gesperrten Aaron Hunt, Tim Borowski, Marko Marin und Naldo auskommen mussten, waren mit dem 0:0 nach 20 Minuten gut bedient. Drei Minuten später hätten die Bremer allerdings in Führung gehen können. Angreifer Markus Rosenberg traf per Kopf aber nur den Pfosten. Im Anschluss an diese Szene hätten die Gäste einen Elfmeter oder zumindest einen indirekten Freistoß im Strafraum verdient gehabt. Werder-Verteidiger Sebastian Prödl wurde von Kouemaha, der in der 42. Minute noch eine gute Chance vergab, mit dem Fuß im Gesicht getroffen und musste mit einer blutenden Wunde ausgewechselt werden (29.).

Gegen Ende des ersten Durchgangs wurden die Bremer stärker. Die Partie war in dieser Phase heftig umkämpft. Werder-Torwart Tim Wiese, der bis April über seinen Verbleib in Bremen nach Saisonende entscheiden will, lenkte an seiner alten Wirkungsstätte in der 44. Minute den Ball nach einem Schuss von Florian Dick an den Pfosten. Für Bremen vergab anschließend noch Aleksandar Ignjovski eine sehr gute Möglichkeit. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie. Erst ein Lattentreffer des Lauterers Pierre de Wit holte beide Teams aus ihrer Lethargie (58.). Drei Minuten später verpasste Kouemaha eine Hereingabe knapp. Wie schon so oft in der Hinrunde investierten die fleißigen Pfälzer sehr viel, im Abschluss zeigte der FCK aber die altbekannten Schwächen. In der 69. Minute wurde die mangelhafte Chancenverwertung der Lauterer beinahe bestraft. Rosenbergs Abschluss nach guter Vorarbeit von Claudio Pizarro war aber ebenfalls schwach. In den letzten 20 Minuten stand auf beiden Seiten der Kampf im Vordergrund, spielerisch ging nicht mehr viel.

Neue Verträge für Schaaf und Allofs

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Der Vertrags-Poker ist beendet! Trainer Thomas Schaaf (50) und Klub-Boss Klaus Allofs (55) haben ihre bis zum Sommer laufenden Verträge bei Werder Bremen verlängert. Schaaf hat für weitere zwei Jahre bis 2014 unterschrieben, Boss Allofs sogar bis 2015. Beide sind beim aktuellen Tabellen-Fünften seit 1999 im Amt und feierten in ihrer Amtszeit unter anderem das Double im Jahr 2004. Schaaf ist zudem dienstältester Trainer der Liga.

Lange war es ein harter Vertragspoker zwischen Aufsichtsratschef Willi Lemke (65) und Geschäftsführer Klaus Allofs (54). Eine Einigung zwischen Allofs und Lemke, der dem langjährigen sportlichen Leiter nach missratener letzter Saison nur noch einen erfolgsabhängigen Vertrag angeboten hatte, war nicht in Sicht. Jetzt gibt es endlich Klarheit!

Die Verlängerung des Duos ist auch ein Zeichen für die Stars, die wissen wollten, mit wem sie in Zukunft zusammenarbeiten. 13 Verträge laufen im Sommer aus. Darunter die Verträge der Werder-Stars Tim Wiese und Clemens Fritz. Auch der Verbleib von Top-Stürmer Claudio Pizarro (hat eine Ausstiegsklausel) ist unklar. Bei Verhandlungen mit Beratern ging es zuletzt immer häufiger auch um die Zukunft von Allofs. „Da kommt die Frage: Wie geht es weiter?“, verriet Allofs. Eine Antwort kann er jetzt endlich geben…

Schalke - WERDER: 5:0

Werder wieder vogelwild!

Die Partie begann für die Gäste aus Norddeutschland mit einem Paukenschlag: Innerhalb von nur vier Minuten sorgte der spanische Stürmer-Star Raúl für die 2:0-Führung der Hausherren. Beide Male hatte Huntelaar die Vorarbeit geleistet. Es war eine völlig verdiente Führung, schon kurz vorher hatten Teemu Pukki (11.) und Marco Höger (14.) mit ihren Kopfbällen zwei Großchancen. Das Team von Werder-Coach Thomas Schaaf war um eine schnelle Antwort bemüht, fand aber gegen die kompakt stehende Schalker Defensive zunächst kein Durchkommen. Denn anders als noch bei der Europa-League-Pflicht am Mittwoch, als Schalke eine B-Mannschaft zum 3:0-Sieg in Haifa reichte, bot Trainer Huub Stevens zum Hinrunden-Abschluss seine beste Elf auf. In die Innenverteidigung kehrten Joel Matip und Papadopoulos zurück, im Tor musste Timo Hildebrand für Lars Unnerstall weichen und in der Offensive wirbelten Raúl und Huntelaar.

Der holländische Nationalspieler Huntelaar (15 Saisontore) entschied das Torjäger-Duell mit Claudio Pizarro (12) mit zwei Torvorlagen und einem Treffer eindeutig für sich. Aber trotzdem stand auch „The Hunter” im Schatten des Dreifachschützen Raúl, der nach seinen Treffern sinnbildlich auf das Vereinswappen klopfte und nach dem Spiel noch im Block mit den Fans feierte. Dass nicht schon die Pausenführung höher ausfiel, dafür konnten sich die Bremer allein bei ihrem Torwart bedanken. Tim Wiese, der bei allen Gegentreffern schuldlos war, zeigte an seinem 30. Geburtstag gegen Pukki (42.) und Huntelaar (43.) zwei Glanzparaden.

Nach dem Seitenwechsel nahm der Druck der Bremer zunächst zu. Mit Pizarro, Markus Rosenberg und dem eingewechselten Marco Arnautovic bot Schaaf drei Angreifer auf. Eine gute Chance hatte aber nur Rosenberg (53.), der aus kürzester Distanz am Bein von Schalke-Keeper Unnerstall scheiterte. Trotz der schnell vorgetragenen Konter der Gastgeber spielte Bremen weiterhin offensiv. Selbst Abwehrchef Naldo hielt es kaum noch hinten, der Brasilianer schaltete sich oft in die Bremer Angriffsbemühungen ein - erfolglos. Stattdessen krönte Raúl, um dessen vorzeitigen Weggang aus Gelsenkirchen es weiterhin Spekulationen gibt, seine Leistung mit dem dritten Treffer. Die letzten beiden Tore durch Papadopoulos und Huntelaar sah Schalkes Coach Stevens nur noch von der Tribüne. Dorthin hatte ihn Schiedsrichter Manuel Gräfe (64.) nach einem Disput mit dem vierten Unparteiischen geschickt.

Werder ist Heim-Herbstmeister

Christoph Sonnenberg und Markus Balczuweit

Es ist gar nicht lange her, da waren Heimspiele für Werder-Fans kein Vergnügen. Gerade mal sechs Siege gab es vergangene Saison im Weserstadion. Dafür fünf Niederlagen und sechs Unentschieden. Kein Wunder, dass Stimmung oft nur bei den Gästefans aufkam. In dieser Spielzeit ist das völlig anders. Beim 4:1 gegen Wolfsburg rollten die Fans immer wieder die Welle durchs Stadion, peitschten ihre Lieblinge mit Gesängen nach vorne.

Zum Dank für einen zwar inoffiziellen, aber sehr schönen Titel: Die Heim-Herbst-Meisterschaft!

Von acht Spielen im Weserstadion haben die Bremer sieben gewonnen. Damit sind sie heimstärkstes Team der Liga. Nur gegen Meister Dortmund gab es einen Ausrutscher (0:2). Sportdirektor Klaus Allofs: „Unser Stadion ist endlich wieder eine Festung!“ Zum Vergleich: Tabellenführer Bayern kommt nur auf sechs Heimsiege und zwei Pleiten.

Woran liegt Werder Heimstärke? Kapitän Clemens Fritz: „Vergangene Saison war es für die Fans durch den Stadionumbau nicht leicht. Jetzt haben wir eine tolle Arena, mit super Atmosphäre – und eine tolle Unterstützung unserer Fans!“ Marko Marin nennt einen weiteren Grund: „Wir haben den besten Rasen der Liga. Der ist wie ein Teppich. Deshalb gelingt es uns so gut, unser Spiel zu spielen.“ Auswärts sieht das leider anders aus. Die zwei Siege in Mainz (3:1) und Hoffenheim (2:1) sind keine Top-Bilanz. „Das müssen wir besser machen“, fordert Kapitän Fritz. Am besten schon Samstag mit einem Sieg auf Schalke. Dann würde Werder auch in der „echten“ Tabelle weiter nach oben klettern!

WERDER - Wolfsburg: 4:1

Werder-Party gegen Wolfsburg

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Werder ist zurück in der Spitzengruppe: Entfesselte Bremer haben am 16. Spieltag der Bundesliga das Nordduell gegen den VfL Wolfsburg verdient mit 4:1 (2:0) gewonnen und im achten Heimspiel bereits den siebten Sieg gefeiert. Sokratis (18.), Claudio Pizarro (45.), Markus Rosenberg (55.) und der eingewechselte Marko Arnautovic (71.) trafen für die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf. Die Wolfsburger, für die Marcel Schäfer (86.) traf, befinden sich nach einer enttäuschenden Leistung im Abstiegskampf wieder.

Vor 39.124 begeisterten Zuschauern war Werder von Beginn an das dominantere Team, allerdings blieben zwingende Torchancen zunächst Mangelware. Die Niedersachsen auf der anderen Seite agierten ohne Ideen und Mut. Nur kurz nach der Pause entwickelten sie etwas mehr Druck, präsentierten sich über weite Strecken aber ganz harmlos. Bei Werder machte sich zunächst das Fehlen der kreativen Mittelfeldspieler Marko Marin (Adduktorenprobleme), Aaron Hunt (Rotsperre) und Mehmet Ekici (Bauchmuskelzerrung) bemerkbar. Der erst 19 Jahre alte Florian Trinks war als Regisseur zwar bemüht, konnte das Offensivspiel aber nicht entscheidend ankurbeln. Und so musste eine Standardsituation zur Führung herhalten. Nach einem Freistoß von Lukas Schmitz konnte Wölfe-Keeper Diego Benaglio den Ball nur vor die Füße von Sokratis abwehren. Der Grieche hatte keine Mühen zur Führung einzuschieben. Benaglio sah in der Szene nicht gut aus, wurde von dem direkt vor ihm stehenden Pizarro aber auch irritiert.    

Nach der Führung spielten die Grün-Weißen dann konsequenter. Auch wenn Trinks nach einer ganz starken Kombination über Pizarro und Markus Rosenberg noch eine Riesenchance freistehend aus fünf Metern kläglich vergab (39.). Vier Minuten später erhöhte der erneut blendend aufgelegte Pizarro dann nach einer feinen Einzelleistung auf 2:0. Der Peruaner, der unter der Woche mit seinem Abschied kokettiert hatte und an der Weser für Unruhe sorgte, ließ an der Grundlinie zwei Wölfe-Verteidiger ins Leere laufen und dann Benaglio aus kurzer Distanz keine Chance. Es war bereits sein zwölfter Saisontreffer. Nach Wiederanpfiff erhöhte Rosenberg dann mit einem kompromisslosen Flachschuss auf 3:0. Nach einem Pizarro-Pass markierte Joker Arnautovic das 4:0. Außerdem vergaben Clemens Fritz und erneut Arnautovic weitere Chancen.