Werder wieder vogelwild!
Die Partie begann für die Gäste aus Norddeutschland mit einem Paukenschlag: Innerhalb von nur vier Minuten sorgte der spanische Stürmer-Star Raúl für die 2:0-Führung der Hausherren. Beide Male hatte Huntelaar die Vorarbeit geleistet. Es war eine völlig verdiente Führung, schon kurz vorher hatten Teemu Pukki (11.) und Marco Höger (14.) mit ihren Kopfbällen zwei Großchancen. Das Team von Werder-Coach Thomas Schaaf war um eine schnelle Antwort bemüht, fand aber gegen die kompakt stehende Schalker Defensive zunächst kein Durchkommen. Denn anders als noch bei der Europa-League-Pflicht am Mittwoch, als Schalke eine B-Mannschaft zum 3:0-Sieg in Haifa reichte, bot Trainer Huub Stevens zum Hinrunden-Abschluss seine beste Elf auf. In die Innenverteidigung kehrten Joel Matip und Papadopoulos zurück, im Tor musste Timo Hildebrand für Lars Unnerstall weichen und in der Offensive wirbelten Raúl und Huntelaar.
Der holländische Nationalspieler Huntelaar (15 Saisontore) entschied das Torjäger-Duell mit Claudio Pizarro (12) mit zwei Torvorlagen und einem Treffer eindeutig für sich. Aber trotzdem stand auch „The Hunter” im Schatten des Dreifachschützen Raúl, der nach seinen Treffern sinnbildlich auf das Vereinswappen klopfte und nach dem Spiel noch im Block mit den Fans feierte. Dass nicht schon die Pausenführung höher ausfiel, dafür konnten sich die Bremer allein bei ihrem Torwart bedanken. Tim Wiese, der bei allen Gegentreffern schuldlos war, zeigte an seinem 30. Geburtstag gegen Pukki (42.) und Huntelaar (43.) zwei Glanzparaden.
Nach dem Seitenwechsel nahm der Druck der Bremer zunächst zu. Mit Pizarro, Markus Rosenberg und dem eingewechselten Marco Arnautovic bot Schaaf drei Angreifer auf. Eine gute Chance hatte aber nur Rosenberg (53.), der aus kürzester Distanz am Bein von Schalke-Keeper Unnerstall scheiterte. Trotz der schnell vorgetragenen Konter der Gastgeber spielte Bremen weiterhin offensiv. Selbst Abwehrchef Naldo hielt es kaum noch hinten, der Brasilianer schaltete sich oft in die Bremer Angriffsbemühungen ein - erfolglos. Stattdessen krönte Raúl, um dessen vorzeitigen Weggang aus Gelsenkirchen es weiterhin Spekulationen gibt, seine Leistung mit dem dritten Treffer. Die letzten beiden Tore durch Papadopoulos und Huntelaar sah Schalkes Coach Stevens nur noch von der Tribüne. Dorthin hatte ihn Schiedsrichter Manuel Gräfe (64.) nach einem Disput mit dem vierten Unparteiischen geschickt.