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Spielberichte zur Bundesliga, DFB Pokal und International: Saison 2012/2013

Verdienter Sieg im Nordderby

Quelle: Sportbild.de

Zwei Elfer, ein Tor, eine Vorlage: Werders Hunt besiegt den HSV. Unter den Augen des noch nicht spielberechtigten Neuzugangs Rafael van der Vaart verloren die Gäste bei Werder Bremen mit 0:2 (0:0). Den Führungstreffer erzielte vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion Aaron Hunt in der 52. Minute vom Elfmeterpunkt. Bei seinem ersten Strafstoß zehn Minuten zuvor war der Mittelfeldspieler noch am glänzend parierenden Rene Adler gescheitert. Nils Petersen gelang in der 67. Minute nach einem Missverständnis in der HSV-Deckung das 2:0.

Dem früheren Nationaltorhüter hatten es die Hamburger zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Insbesondere in den ersten 45 Minuten hielt er den HSV im Spiel. Schon nach vier Minuten lenkte der Ex-Leverkusener einen Kopfball von Petersen an die Latte, einen Schuss von Sebastian Prödl (18.) aus kurzer Distanz konnte er spektakulär und mit Bravour abwehren. Aber auch die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink hatte ihre Möglichkeiten: Artjoms Rudnevs verzog aus spitzem Winkel nur knapp (6.), in der 33. Minute hatte der Lette erneut die Führung auf dem HSV, scheiterte jedoch am Bremer Schlussmann Sebastian Mielitz.

Nach dem Seitenwechsel und dem schnellen Rückstand bemühten sich die Rothosen um eine offensivere Spielweise, doch fehlte es speziell im Passspiel oftmals an der erforderlichen Genauigkeit. Lediglich Rudnevs traf in der 63. Minute mit einem Schuss aus spitzem Winkel lediglich das Aussennetz. 120 Sekunden später verzog Ivo Ilicevic knapp.

Götze rettet Dortmund

Quelle: sport1.de (Martin Volkmar)

Superjoker Mario Götze hat Double-Gewinner Borussia Dortmund einen Auftakt nach Maß in die Bundesliga-Jubiläumssaison beschert. Der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Nationalspieler erzielte im Eröffnungsspiel der 50. Spielzeit nach 81 Minuten den umjubelten 2:1 (1:0)-Siegtreffer für den Meister und Pokalsieger gegen Werder Bremen. 112 Tage nach der rauschenden Titelfeier hatte in der temporeichen Partie nur sechs Minuten zuvor Werder-Neuzugang Theodor Gebre Selassie die frühe Führung der Gastgeber durch Millionen-Einkauf Marco Reus (11.) ausgeglichen.

"Wir haben eine gute Anfangsphase gehabt und uns nach der Führung sehr schwer getan. Wir wussten aber, dass es heute nicht von alleine läuft und wir noch einiges tun müssen", sagte BVB-Trainer Klopp. Sein Gegenüber Thomas Schaaf sagte bei LIGA total!: "Es ist schade, ein Punkt wäre verdient gewesen. Natürlich machen wir Fehler, aber wir haben auch noch eine junge Mannschaft." Werder-Kapitän Clemens Fritz war dagegen sehr enttäuscht: "Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Seiten, am Ende hat uns das Quäntchen Glück gefehlt. Es ist wirklich bitter, mit leeren Händen nach Hause zu fahren."

Damit ist das Team von Erfolgscoach Jürgen Klopp seit nunmehr 29 Ligaspielen ungeschlagen und jagt weiter den "ewigen" Rekord des Hamburger SV, der von Januar 1982 bis Januar 1983 saisonübergreifend in 36 Begegnungen unbesiegt geblieben war. Allerdings enttäuschten auch die neu formierten Bremer nicht, die sich vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park tapfer gegen die Niederlage stemmten und bis zum Schluss auf den durchaus möglichen Ausgleich drängten. Dass es ein besonderer Tag war, konnte man in Deutschlands derzeitiger Fußball-Hauptstadt schon den ganzen Tag über spüren. Die Vorfreude auf die Jubiläums-Saison und das Ende der längsten Sommerpause aller Zeiten war förmlich mit Händen zu greifen.

Rauball eröffnet die 50. Saison

Und nach einer kurzen Choreographie mit Videos der Highlights der Liga-Geschichte und der offiziellen Saison-Eröffnung durch DFL-Boss und BVB-Präsident Reinhard Rauball rollte auf den Tag 49 Jahre nach dem ersten Bundesligaspiel zwischen den gleichen Teams um 20.40 Uhr endlich wieder der Ball. Dabei zeigten sich die Bremer trotz des Pokal-Aus bei Drittligist Preußen Münster alles andere als verunsichert und hielten zunächst gut mit.

Doch schon nach elf Minuten erbebte der Dortmunder Fußball-Tempel zum ersten Mal. Über Jakub Blaszczykowski, der erwartungsgemäß den Vorzug vor Mario Götze erhalten hatte, kam der Ball nach Stellungsfehler von Aleksandar Ignjovski zu Reus - und der 17,5-Millionen-Zugang vollstreckte zur Führung. Die Borussen wählten weiter den Vorwärtsgang, zeigten aber in der Defensive selten gesehene Unachtsamkeiten. So hatte Werder-Neuzugang Eljero Elia nach Traumpass von Aaron Hunt den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend an Roman Weidenfeller (18.).

Fünf Minuten später konnte Marko Arnautovic nach einer Ecke halblinks im Strafraum unbedrängt abziehen, doch der Ball krachte an den Pfosten. Aber auch im Werder-Strafraum wurde es immer wieder brenzlig, wenn die Gastgeber schnell kombinierten. Allerdings kam der letzte Pass zunächst nicht an und gegen Ende der ersten Hälfte nahmen die Dortmunder auch etwas Tempo aus dem Spiel. Das hätte sich beinahe in der 40. Minute gerächt, als Arnautovic nach einer weiteren schönen Kombination über den starken Hunt und Elia am Strafraum abzog. Der zurückgeeilte Kevin Großkreutz blockte den Ball jedoch im letzten Moment ab, so dass es mit der verdienten Führung in die Pause ging.

Unverändert ging es nach dem Wechsel weiter - sowohl personell als auch vom Tempo her. Die erste große Chance besaß Mats Hummels, dessen Kopfball nach Reus-Ecke Werders neuer Stammtorhüter Sebastian Mielitz aber gerade noch über die Latte lenken konnte (50.). In der Folgezeit erspielten sich die Westfalen ein klares Übergewicht, verpassten aber durch mangelnde Chancenverwertung eine Vorentscheidung. So schoss etwa Kapitän Sebastian Kehl nach 69 Minuten freistehend Mielitz in die Arme.

Die Gäste blieben dagegen immer gefährlich und wurden in der 75. Minute für ihre Bemühungen belohnt, als Gebre Selassie überraschend nach schöner Flanke des überzeugenden Arnautovic per Kopf traf. Doch der BVB gab beinahe postwendend durch den eben erst für Großkreutz eingewechselten Götze per Flachschuss zur erneuten Führung die passende Antwort. Dem eingewechselten Nils Petersen wäre allerdings in der 85. Minute beinahe der erneute Ausgleich gelungen, doch dann retteten die Gastgeber die ersten drei Punkte der neuen Saison mit Glück und Geschick über die Zeit.

Pokal-Blamage in Münster: Schaafs Flattermänner gerupft!

Von CHRISTOPH SONNENBERG und MARKUS BALCZUWEIT
Peinliches Pokal-Aus für Werder im ersten Spiel mit dem umstrittenen Geflügel-Unternehmen „Wiesenhof“ als Trikot-Sponsor: 2:4 nach Verlängerung bei Preußen Münster (3. Liga).
Schaafs Flattermänner gerupft! Nach vermeintlich starker Vorbereitung nun die enttäuschende und verdiente Pleite. Münster-Stürmer Matthew Taylor (30) schenkt Sebastian Mielitz drei Tore (54./82./118.) ein. Der Ami spielte 2003/2004 noch mit Klinsi bei Orange County Blue in Kalifornien zusammen. Trainer Thomas Schaaf bedient: „Unser Fehler war, dass wir nicht energisch genug waren. Im Spiel nach vorne haben wir einiges gut gemacht.“
Werder ohne Eier! Münster bei tropischen Temeperaturen (bis 37 Grad) mit mehr Biss, kommt zwei Mal nach einem Rückstand zurück und kickt Werder aus dem Cup. Zum zweiten Mal in Folge fliegt Werder in der ersten Runde bei einem Drittliga-Klub raus. Letztes Jahr gab‘s ein 1:2 in Heidenheim. Boss Klaus Allofs: „Das ist eine riesige Enttäuschung, ein Rückschlag. Nach zwei Führungen darf so etwas nicht passieren. Ich hoffe, wir ziehen die richtigen Lehren.“
Die gute Stimmung aus der Vorbereitung ist nun dahin. Nur Elia und Joker Füllkrug konnten dank ihrer Tore ein wenig Selbstvertrauen tanken. Klar ist: Werder steht nach der Blamage schon vor dem ersten Spieltag mächtig unter Druck. Freitag geht für Schafs Flattermänner die Liga los – bei Double-Sieger Dortmund...

Quelle: Bild.de
Von MARKUS BALCZUWEIT

Wann haben Werder-Testspiele mal so viel Spaß gemacht? Sieg im Elferschießen gegen die Bayern (6:4), Sieg im Elferschießen gegen Meister Dortmund (8:7) – Bremen gewinnt in Hamburg den „Liga total!-Cup“ und ist drei Wochen vor dem Liga-Start schon in erstaunlicher Frühform. Doppelter Elfer-Wahnsinn in Hamburg – Werder holt den ersten Pott! Boss Klaus Allofs: „Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Wir sind ein ganzes Stück vorangekommen.“

Vor allem das Offensiv-Spiel macht Freude. Gegen die Bayern zwei, gegen den BVB drei Tore in jeweils 60 Minuten – bärenstark. Dafür rappelt es hinten allerdings wie eh und je. Erfreulich: Werder kann sich auch ohne Tim Wiese auf Elfer-Killer verlassen. Erst wehrte Sebastian Mielitz Strafstöße von Ribéry und Schweinsteiger ab, jetzt legt Konkurrent Raphael Wolf mit Paraden gegen Subotic und Großkreutz nach. Wolf: „Gut, dass ich gehalten habe. Ich stand unter Druck, schließlich hat Miele auch zwei abgewehrt.“

Ein gelungener Testlauf. Schon am ersten Spieltag sehen sich der BVB und Werder in Dortmund wieder. Dann geht’s endlich um Punkte. Marko Arnautovic freut sich drauf: „Wir haben zweimal gegen die Besten gewonnen. Hoffentlich geht es so weiter.“

Tore: 1:0 Füllkrug (2.), 2:0 Ekici (5.), 2:1 Reus (22.), 2:2 Lewandowski (24.), 2:3 Lewandowski, 3:3 Hunt (49./FE). Elfertorschützen: Hunt, Wurtz, Junuzovic, Füllkrug, Prödl. Fritz versiebte.

Quelle: Bild.de

Von Christoph Sonnenberg

Über diese Frage diskutieren die Werder-Fans seit Wochen: Wie gut ist die neue Truppe wirklich? Bei vielen gibt es Zweifel, dass die kommende Saison besser läuft als die beiden vergangenen (Platz 13 und 9). Die Angst vor einer weiteren Spielzeit im grauen Mittelmaß ist groß! Doch jetzt können sich die Fans entspannen. Beim Trainingsauftakt gab Thomas Schaaf das Ziel für die Saison aus. Und da ist der Trainer ganz schön mutig: „Wir streben die internationalen Plätze an.“

Im Klartext: Schaaf will nach zwei Jahren Pause endlich wieder in den Europa-Cup einziehen! „Dass die Fans gespannt sind, weil es bei uns viele Veränderungen gibt, ist normal. Die letzten beiden Jahre Jahre stecken noch in den Köpfen. Aber auch nach der Meisterschaft 2004 hatten wir Veränderungen und haben trotzdem wieder eine neue Mannschaft aufgebaut“, erklärt Schaaf. Stimmt, 2004 wechselte Ailton zu Schalke. Dafür kam mit Miro Klose aber ein gestandener Nationalspieler. Diesmal wurden Abgänge wie Wiese, Pizarro oder Marin nicht gleichwertig ersetzt.

Was macht Schaaf so mutig? Er sagt: „Bis auf Sokratis und Gebre Selassie sind alle da, wir können gut arbeiten. Es weht ein neuer Wind, die Stimmung ist gut. Wir wollen wieder interessanten Fußball spielen.“ Für Schaaf selbst wird es auch eine entscheidende Saison. Nach zwei schwachen Spielzeiten steht der Trainer unter Druck, die Mannschaft erfolgreich umzubauen und wieder nach oben zu führen. Noch eine Saison wie die beiden vergangenen wird er sich nicht leisten können. Druck ist bei ihm nicht zu spüren: „Ich freue mich auf die Arbeit“, sagt Schaaf.

Hoffentlich dürfen sich die Fans auch bald wieder über schönen und erfolgreichen Fußball freuen!

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