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Spielberichte zur Bundesliga, DFB Pokal und International: Saison 2007/2008

Werder-Hugo spricht vom Titel. Sechstes Heimspiel-Tor von Almeida. Jetzt nach Rom. Rostock chancenlos

Von CHRISTOPH SONNENBERG, JOACHIM DROLL und MARKUS BALCZUWEIT

Werder siegt 1:0 (1:0) gegen Rostock und verkürzt den Rückstand auf Bayern auf 4 Punkte. Es war ein Spiel auf ein Tor – das der Rostocker. Einen Freistoß von Almeida hält Rostocks Keeper Wächter (4.). Ein Rosenberg-Geschoss aus 17 Metern lenkt der Torwart über die Latte (8.). Tosic (14.) und Rosenberg (29.) treffen Rostocks Kasten nicht.

Dann die Entscheidung in der 39. Minute: Andreasen flankt von rechts, Hugo Almeida ist zur Stelle und drückt den Ball aus drei Metern rein. Das 1:0, Rostocks Tor-Wächter war nicht wirklich auf dem Posten wie seine Abwehr.

Hugo also mal wieder Werders Boss! Nicht nur, weil Sturmpartner Sanogo mit einer Knöchelverletzung passen musste. Der Portugiese Almeida machte nun schon sein 6. Bundesliga-Saisontor (alle im Weserstadion), Sanogo hat genauso viele auf dem Konto. Trainer Schaaf: „Er ist da, wenn er gebraucht wird, und es ist schön, wenn es so weitergeht.“

Schön geht’s in der zweiten Halbzeit leider nicht weiter! Einen Rosenberg-Kopfball holt Rostocks Pearce von der Linie (61.), Wächter rettet noch einmal, als Mosquera aus fünf Metern frei vor ihm zum Schuss kommt (86.). Das ist’s. Werder-Trainer Schaaf: „Es fehlte die Brillanz. Wir haben nicht so die Wege gefunden wie im Pokal gegen Duisburg. Aber einmal hat es gereicht!“

Dank Sturm-Boss Hugo. Almeida: „Wir haben das Zeug zum Meister!“ Aber zunächst kommt die Champions League. Almeida hat auch im Hinspiel beim 2:1 gegen Lazio ein Tor gemacht. Nun muss er nur mal auswärts treffen...

Schock-Sieg! Werder zittert um Sanogo

Von CHRISTOPH SONNENBERG und MANFRED MUCH

Werder tanzt weiter auf drei Hochzeiten: Champions League, Meisterschaft – und Pokal. Dort siegten die Bremer gestern locker 4:0 gegen Duisburg. Mussten aber auch einen schmerzhaften Verlust hinnehmen...

Die 29. Minute: Duisburgs Fernando foult Werder-Torjäger Sanogo (schon 10 Pflichtspiel-Treffer). Der Ivorer schreit vor Schmerzen, muss an der Außenlinie behandelt werden. Er kommt zwar wenig später wieder zurück aufs Feld, muss dann aber doch raus (33.). Es geht nicht mehr. Werder zittert: Droht nach Frings (Knieprobleme) der zweite wichtige Spieler auszufallen?

Aber auch ohne die beiden Leistungsträger läufts beim fünfmaligen Pokalsieger. Die Tore macht Werder allerdings erst in der zweiten Halbzeit. Diego haut einen Freistoß aus 15 Metern an die Latte. Den Abpraller schiebt Borowski aus fünf Metern locker ein – 1:0 (59.). Der Nationalspieler meinte bereits zu Saisonbeginn: „Es wird mal wieder Zeit für einen Titel.“

Zumal auch Werder-Coach Schaaf sagt: „Wir wollen gerne nach Berlin.“ Gesagt, getan. Seine Spieler schaffen die Grundlage dafür. Weil sie von ganz zurückhaltenden Duisburgern aber auch nicht ernsthaft gefordert werden. Almeida macht mit einem Schuss aus 13 Metern das 2:0 (68.). MSV-Keeper Starke sieht dabei nicht gut aus.

Der eingewechselte Rosenberg legt sich das 3:0 selbst auf: Lupfer an die Latte, den Abpraller ins Netz (79.). Das 4:0 (87.) eigentlich nur noch etwas für die Statistik. Eigentlich! Denn das erzielt der sieben Minuten zuvor eingewechselte Mosquera. In seinem ersten Pflichtspiel für Werder! Mosquera – da war doch was? Im Sommer brach der Stürmer bei einem Probetraining in Jena zusammen – Herzstillstand, vier Sekunden klinischer Tod, Wiederbelebung. Und nun ein wundervolles Comeback.

Werder-Stürmer verballert Riesen-Chance und erspart Schalke-Torwart neuen Ärger

Von PETER WENZEL und CHRISTOPH SONNENBERG

Schalkes Flutschfinger freut sich, dass es bei Werder einen Flutschfuß gibt ... Beim 1:1 im Knaller-Spiel vergibt Bremens zuletzt so treffsicherer Torjäger Sanogo (6 Treffer) die Chance des Jahres, verballert aus vier Metern den Gäste-Sieg. Die 76. Minute: Scharfe Hereingabe von Frings. Keeper Neuer hechtet am Ball vorbei, hat Glück, dass Sanogo den Ball nur mit dem Schienbein trifft und nebens Tor tritt.

Schalke-Trainer Slomka: „Beide Teams haben gezeigt, dass sie zur Bundesliga-Spitze zählen. Wir sind natürlich froh, dass Sanogo den nicht reinmacht.“ Werder-Coach Schaaf: „Ein offenes Spiel, keiner hat sich versteckt. Im Abschluss hat die Ruhe gefehlt.“

Beide Teams liefern sich ein intensives Spiel, auch wenn nach der Champions League am Mittwoch ein wenig die Power fehlt. 10. Minute: Pander nagelt einen Freistoß aus 35 Metern an den Pfosten. 14. Minute: Foul von Frings an Kuranyi 18 Meter vorm Tor. Uru Grossmüller zirkelt den Freistoß über die Mauer rein. Der Ball schlägt fast in der Tor-Mitte ein, Wiese steht weit in der Torwartecke, kommt nicht ran. Bayerns verletzter Torwart Kahn bei Premiere: „Er hat den Ball spät gesehen. Kein Vorwurf!“

24. Minute: Sanogo stürmt aufs Tor zu, Bordon reißt ihn 15 Meter vorm Strafraum um. Gibt nur Gelb, weil er nicht letzter Mann war. Westermann lief nebenher. 34. Minute: Tosic mit scharfer Freistoß-Flanke von rechts, die Schalker Abwehr pennt. Naldo hält den Kopf am Fünfer hin – drin! Neuer beim 1:1 schuldlos. Kahn: „An die Flanke kann er nicht rankommen! Da müssen die Abwehrspieler dran sein.“

69. Minute: Mertesacker grätscht eine Rafinha-Hereingabe aus fünf Metern an den eigenen Pfosten. Vorher hält Neuer einen Almeida-Schuss (68.). 81. Minute: Neuer klärt am Sechzehner mit dem Oberschenkel vor Sanogo, der kurz zuvor bereits den Sieg „verflutscht“ hatte.

Bravo! Sanogo und Hugo versenken Lazios Tor-Opa

Von MARKUS BALCZUWEIT

Aufatmen an der Weser! Nach zwei Pleiten in Europas Königsklasse gab es nun den ersten Dreier. Werder schlägt Lazio 2:1. Und zieht damit an den Römern vorbei. Ein ganz wichtiger Sieg.

Bremen von Beginn druckvoll. Und mit einem wieder starken Diego! Die erste dicke Chance für Werder verursacht allerdings Torwart-Opa Ballotta: Einen völlig missglückten Abwurf des 43-Jährigen köpft Almeida aus 16 Metern knapp am Tor vorbei. Dann ein Genie-Streich von Bremens Nummer 10: Diego mit Traum-Lupfer auf Sanogo. Der lässt Behrami und Zauri noch oller aussehen als ihren Keeper und schiebt Behrami dann auch noch durch die Hosenträger – 1:0 (28.)! Sanogos zehnter Treffer im 15. Spiel! Eine Klasse-Bilanz.

Plötzlich wird es hitzig: Werders Jensen liegt verletzt am Boden. Die Bremer glauben, dass die Italiener den Ball ins Aus spielen. Aber: Pustekuchen! Sie spielen weiter. Da rammt Bremens Pasanen Behrami um. Sieht dafür von Schiri Benquerenca Gelb (30.). Glück gehabt!

Zur Halbzeit fordert Sportdirektor Allofs: „Wir müssen unbedingt ein zweites Tor nachlegen.“ Gesagt, getan: Fritz spielt rechts Doppelpass mit seinem Gegenspieler und flankt nach innen. Sanogo verpasst noch, aber Almeida haut die Pille aus 15 Metern rein zum 2:0 (54.). Keine Chance für Lazios Torwart-Opa. Diese Führung müsste Bremen Sicherheit geben. Doch am Ende muss Werder um den Sieg noch zittern. Weil Wiese einen starken Kolarov-Freistoß aus 20 Metern nach vorne abklatscht. Und Manfredini aus elf Metern zum 1:2 einschiebt (82.).

Als Hertha jubelt, schlägt Rosi zu

VON MARKUS BALCZUWEIT UND ROBERTO LAMPRECHT

Erfolgreiche Woche für Werder: Erst verlängern Trainer Schaaf (bis 2010) und Torwart Wiese (bis 2012) – dann gibt’s auch noch drei Punkte gegen Hertha! Durch das 3:2 halten die Bremer den 6-Punkte-Rückstand auf Bayern. Dank Diego, der das 1:0 vorbereitet und das wichtige 2:1 einleitet. Und dank der Nachlässigkeit der Berliner, die ihren 1:1-Ausgleich zu sehr bejubelten...

45 Sekunden nach dem Tor von Gilberto nach schöner Ebert-Vorarbeit (61.) schlägt Werder zurück. Langer Ball von Diego nach dem Anstoß. Schönes Kopfball-Zusammenspiel von Almeida und Rosenberg, der aus zehn Metern zum 2:1 trifft. Rosi (der Spitzname des Schweden) schockt die jubelnde Hertha!

Herthas Chahed gesteht hinterher: „Wir waren wohl zufrieden nach dem 1:1, haben nicht mit dem schnellen Gegentor gerechnet.“ Zuvor hatte Almeida per Konter das 1:0 gemacht (57.), das 2500. Werder-Tor der Liga-Geschichte. Diego schickte den Portugiesen auf die Reise. Kein Abseits, weil der Bremer in der eigenen Hälfte gestartet ist.

Pech für Diego: Sein 18-Meter-Schuss knallt an die Latte (51.). Der Brasilianer: „Ich war zwar sehr müde nach den Länderspielen. Aber der Siegeswillen hat mich wach gehalten.“ Nach dem 3:1 von Andreasen aus 15 Metern (74.) nach Frings-Vorarbeit schafft Okoronkwo in der Nachspielzeit noch das 3:2 (90. +2).