Aufholjagd kommt zu spät
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Nach haarsträubenden Fehlern von Torhüter Sebastian Mielitz und Co. ist Werder Bremen wieder tiefer in den Tabellenkeller der Bundesliga gerutscht. Die in der Hintermannschaft völlig indisponierten Hanseaten unterlagen am Sonntag dem FSV Mainz 05 2:3 (0:2) und finden sich mit 15 Punkten nur noch auf dem zwölften Tabellenplatz wieder. Die Bremer gewannen damit nur eines ihrer letzten sieben Spiele.
Allerdings durften sich die Mainzer bei ihren ersten beiden Toren von Nicolai Müller (7.) und Shinji Okazaki (17.) vor 38 000 Zuschauern im Weserstadion über Bremer Geschenke freuen. Speziell der in der Vergangenheit schon oft kritisierte Schlussmann Mielitz erwischte einen schwarzen Tag. Zunächst unterlief dem Keeper bei einem langen Ball von Sebastian Polter ein Stellungsfehler, den Müller mit einem Heber aus 25 Metern eiskalt ausnutzte. Kurz darauf verschätzte sich Mielitz bei einer Bogenlampe von Zdenek Pospech. Der Ball fiel auf die Latte, den Abpraller verwerte der sträflich allein gelassene Okazaki aus kurzer Entfernung. Im zweiten Durchgang sorgte der Japaner auch für die Vorentscheidung (70.). Die Bremer Tore durch Eljero Elia (85.) und Franco Di Santo (89.) kamen zu spät.
Die Mainzer zeigten sich in der Anfangsphase hellwach und bestraften die Bremer Unzulänglichkeiten in der Defensive. Dabei waren es nicht nur die Unsicherheiten von Mielitz, auch in der Abwehrkette fehlte die Abstimmung, so dass die Gäste mit schnell vorgetragenen Kontern immer wieder gefährlich wurden. Dabei machte sich die Rückkehr von Müller ins Team bezahlt. Der 26-Jährige, der zuletzt wegen einer hartnäckigen Verletzung am Sprunggelenk pausiert hatte, kam zu seinem siebten Saisontor und war stets gefährlich.
Aber auch die Bremer hatten ihre Chancen: Im ersten Durchgang vergab Assani Lukimya die beste Möglichkeit, als er den Ball per Kopf an den Pfosten setzte (22.). In dieser Situation wäre der 20 Jahre alte Mainzer Keeper Loris Karius, der die Stammleute Heinz Müller (Hüftverletzung) und Christian Wetklo (Rotsperre) hervorragend vertrat, ebenso machtlos gewesen wie eine Minute später bei einer Chance von Davie Selke. Nur um Zentimeter strich der Kopfball des 18-Jährigen am Tor vorbei. Selke stand in seinem dritten Bundesligaspiel erstmals in der Startelf. Neben dem Youngster war auch Di Santo nach auskuriertem Muskelfaserriss ins Team zurückgekehrt.
Dafür verletzte sich kurz vor der Pause der nächste Bremer, als Felix Kroos vom Feld humpelte und durch Mehmet Ekici ersetzt wurde. Aber auch Mainz musste zur zweiten Halbzeit den am Knie verletzten Pospech ersetzen. Angesichts der 2:0-Führung zogen sich die Mainzer in der zweiten Halbzeit weiter zurück und überließen Werder die Initiative. Dabei hatte di Santo bei einem Kopfball Pech, als Karius stark parierte (51.). Der Youngster im Mainzer Tor rückte immer mehr in den Blickpunkt, lieferte aber - anders als sein Gegenüber - eine fehlerlose Vorstellung ab. So war er auch zur Stelle, als Aaron Hunt alleine auf ihn zulief (66.). Eine Minute später entschärfte er einen Schuss von Elia. Besser machten es die Mainzer, die einen Konter durch Okazaki abschlossen und für die Vorentscheidung sorgten. In der Schlussphase machte es Werder durch Elia und Di Santo noch einmal spannend.