WERDER - Augsburg: 1:0

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Dusel-Sieg und Gänsehaut-Choreografie für Ex-Coach Schaaf

Vor dem Spiel ein emotionaler Abschied, nach der Partie große Erleichterung: Werder Bremen hat dank Mehmet Ekicis Tor (22. Minute) den FC Augsburg glücklich mit 1:0 (1:0) geschlagen und so mit sechs Punkten den perfekten Start in die neue Saison der Fußball-Bundesliga erwischt. „Ich glaube, die Fans sind zufrieden mit dem Sieg”, sagte Verteidiger Sebastian Prödl angesichts des spielerisch schwachen Auftritts und gab zu: „Wir sind erleichtert.” Trainer Robin Dutt und Manager Thomas Eichin liefen nach Spielschluss aufs Feld und bedankten sich überschwänglich. „Wir haben uns richtig dagegengestemmt”, kommentierte Dutt.

Die Werder-Anhänger feierten derweil die optimale Ausbeute von sechs Punkten durch zwei Tore in zwei Spielen, nachdem sie vor der Partie den nicht anwesenden Dutt-Vorgänger Thomas Schaaf mit einem bewegenden Programm verabschiedet hatten. Die Augsburger erlebten hingegen nach dem misslungenen Auftakt gegen Borussia Dortmund vor 40 112 Zuschauern einen erneuten Rückschlag. „Wir waren die bessere Mannschaft”, sagte Halil Altintop: „Wir haben leider kein Tor geschossen.”

Unterhaltsamer und auch bewegender als das schwache Spiel waren die Minuten vor dem Anpfiff, als die Werder-Fans den Ex-Trainer Schaaf feierten. Mit einer Ganzstadion-Choreographie ehrten die Anhänger den langjährigen Coach, dessen Ära nach mehr als 14 Jahren im Mai wenig harmonisch geendet hatte. Die Initiative namens „Danke Thomas” organisierte unter anderem 42 000 Plakate, auf denen genau dieser Slogan zu lesen war. Die Anhänger hielten diese Poster in die Höhe, während die Fußball-Hymne „You never walk alone” abgespielt wurde. Am Ende rollten sie über ein riesiges „Danke Thomas”-Transparent ein „Auf geht's Robin.”

So forsch wie die Aufforderung war das Spiel indes nicht. Der Schaaf-Nachfolger sah, dass sich im Vergleich zur Rückrunde der Vorsaison fast nichts geändert hat. Das Spiel der Bremer wirkt weiterhin unsicher und in vielen Bereichen mangelhaft. Die durch den Ausfall von Kapitän Clemens Fritz umgebaute Abwehr war wieder einmal anfällig und wackelig. Vor allem der als Abwehrchef auserkorene Prödl sorgte für unnötige Aufregung gegen die früh störenden und mutig angreifenden Augsburger, die deutlich mehr Ballbesitz hatten.

Viele Fehlpässe verhinderten ein gefährliches Bremer Offensivspiel. Ausgerechnet dem erfahrenen Aaron Hunt unterliefen etliche Patzer. Bezeichnend: Die erste Ecke gab es erst in der 75. Minute. Kein Wunder, dass das 1:0 durch eine Einzelaktion fiel: Der auch sonst stark spielende Ekici zog nach einem schönen Dribbling gegen Jan Moravek aus rund 20 Metern ab und ließ Keeper Mohamed Amsif unglücklich aussehen. Der Kopfballtreffer von Assani Lukimya (43.) wurde ebenso wegen Abseits nicht gegeben wie später ein Drehschuss von Hunt (78.).