Der Saisonrückblick ist geprägt von Schlagwörtern wie:
- Verletzungsseuche
- Konstant-inkonstant
- Ausgekontert
- Heroensieg
- Transfernachwehen
- Misskreditversuche
- Abgang-Netiquette
- Krisenmanagement und natürlich
- Comeback - aber der Reihe nach
Verletzungsseuche
Man muss sich schon fragen, hat sich der Verletztenteufel in Bremen eine dauerhafte Bleibe eingerichtet? Zumindest auf die abgelaufene Spielzeit scheint das zuzutreffen. Von der Saisonvorbereitung bis zum -abschluss, auf der Verletztenliste fanden sich konstant viele, sehr viele Spieler. Zeitweise fielen zehn und mehr Profis aus, die meisten davon konnten durchaus zur ersten Mannschaft gezählt werden. Was komisch anmutete, dass etliche Spieler, darunter z.B. Frings und Borowski, nach langwierigen Verletzungen zurückkehrten und sich gleich wieder verletzten. Zeitweise mutete das Verletzungspech schon beinahe absurd an. Zwei wichtige Erkenntnisse: 1. Der "zweite Anzug" hat in vielen Spielen (nicht allen) gepasst, Spieler aus der zweiten Reihe nutzten ihre Chance auf bravouröse Weise. 2. Aufgrund der grossen Belastungen der Spieler, muss in Zukunft mehr Wert auf die individuelle Vorbereitung jedes Einzelnen gelegt werden. Weitere Erkenntnisse erwünscht...
Konstant-inkonstant
Wahrscheinlich hauptsächlich bedingt durch das Verletzungspech, waren die Leistungen konstant-inkonstant. In der ersten Hälfte wurde in der Liga teilweise begeisternder Fussball gespielt - dies trotz vieler Verletzten. Im Pokal murkste man sich so durch, in der Champions-League wechselten sich begeisternde Spiele wie gegen Real mit Grottenkicks wie gegen Rom und Piräus ab. In der zweiten Hälfte fiel Werder in ein Loch. Der Verletztenseuche hinzu kamen noch die Schiedsrichterseuche und die Seuche am Fuss. So kassierte Werder gegen Bochum ein absurdes Abseitstor, in der Folge ging das erste Rückrundenspiel verloren. Spiele wie gegen Dortmund (im Pokal) und gegen die Rangers (im UEFA-Cup) gingen trotz hochüberlegener Spielführung verloren - Seuche am Fuss. Gegen Ende der Saison kam Werder aber mit Macht zurück und holte sich in der Liga den zweiten Platz. In Betrachtung aller Umstände, ein phänomenaler Erfolg! Weitere Erfolge erwünscht...
Ausgekontert
Werder fing, vor allem in der Schwächephase, aussergewöhnlich viele Kontertore. So wurden wir mehrmals, Auswärts wie Zuhause, auf schlimme Weise ausgekontert. Höhepunkt war wahrscheinlich die 6:3 Niederlage gegen Stuttgart, in dem man 5 (fünf) Kontertore in einem Spiel bekam. Vielerorts wurde schon gemutmasst, ob Schaaf das System umstellen müsste. Schaaf tat es nicht, und er behielt Recht, denn das Spielsystem ist definitiv nicht direkt für die vielen Gegentore dieser Art verantwortlich, wohl aber für die Werder-Tormaschinerie. Weitere Werder-Tormaschinerien erwünscht...
Heroensieg
Nun sind Siege wie gegen Real aus Werder-Sicht wohl nicht mehr in die Kategorie "Wunder" einzuordnen. Die Art und Weise wie der Sieg zustande kam, aber schon. Werder musste, aufgrund der vielen Verletzten, und einer Sperre gegen Diego, mit der zweiten Mannschaft gegen Real in Bestbesetzung antreten. Aufgrund eines zuvor erfolgten Grottenkicks gab niemand (ausser wir, die es besser wussten) einen Pfifferling auf Werder. Nach 90 Minuten und einer grün-weissen Gala schlichen die Real-Spieler wie geprügelte Hunde vom Platz. Weitere Galas erwünscht...