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Die Wunder von der Weser

Werder ist berühmt für seine "Wunder von der Weser". Spiele, hauptsächlich auf europäischer Ebene, die entweder nach dem Hinspiel bereits verloren schienen oder in denen Werder scheinbar aussichtslos zurücklag, wurden zu guter Letzt noch umgebogen. Diese "Wunder" verschafften dem SV Werder über Deutschland hinaus hohes Ansehen und begründen Werders Ruf als Europapokalmannschaft. Keine andere deutsche Mannschaft hat in den vergangenen 25 Jahren so viele unvergessliche Fussball-Schlachten auf Europas Fussball-Bühne abgeliefert - und wie sollte es anders sein, immer war Thomas Schaaf auf die eine oder andere Weise involviert.

 

Erfolgreiche "Wunderspiele" des SV Werder Bremen

>> Gegen Spartak Moskau - 4.11.1987
Werder verliert das Uefa-Cup-Achtelfinale 1:4 bei Spartak Moskau – das sichere Aus? Denkste! Im Rückspiel führen die Bremer 4:1 nach 90 Minuten, zwingen Moskau in der Verlängerung mit 6:2 in (2), Ordenewitz, Sauer, Riedle, Burgsmüller. Dabei stand das Spiel wegen Nebel vor dem Abbruch. Schaaf spielte durch.

>> Gegen Dynamo Berlin - 11.10.1988
0:3 vergeigt Bremen das Hinspiel in Berlin. Vor dem Anpfiff des Rückspiels im Landesmeister-Pokal trommelt Werder-Stürmer Burgsmüller mit der Faust an die Dynamo-Kabine, schreit: „Kommt endlich raus!“ Der Psycho-Trick hilft, Dynamo geht 0:5 unter! Schaaf spielt durch, erzielt das 5:0. Die weiteren Tore: Kutzop, Hermann, Riedle, Burgsmüller.

>> Gegen den SSC Neapel - 6.12.1989
Schon der 3:2-Sieg im Hinspiel war sensationell. Doch das Rückspiel wird ein Fest: Die Bremer fegen im Uefa-Cup den SSC Neapel mit Diego Maradona, Careca und Zola 5:1 aus dem Stadion. Zwei Mal Riedle, Rufer, Sauer und Eilts treffen. Schaaf sitzt auf der Bank.

>> Gegen Anderlecht - 8.12.1993
Weil Werder im Champions-League-Gruppenspiel gegen Anderlecht zur Pause 0:3 zurück liegt, sind viele Fans vorzeitig auf dem Heimweg. Dann das Wunder: In nur 23 Minuten treffen Rufer (2), Hobsch, Bratseth und Bode, drehen das Spiel zum 5:3. Schaaf sitzt auf der Bank.

>> Gegen Olympique Lyon - 4.12.1999
Sieben Monate nach seinem Trainer-Einstand bei Werder hat auch Schaaf sein Wunder: Gegen Olympique Lyon dreht Werder im Uefa-Cup eine 0:3-Hinspiel-Klatsche, gewinnt in Bremen 4:0. Für Werder treffen Bode, Herzog, Baumann – und Pizarro! Den hatte Werder kurz zuvor aus Peru verpflichtet.

>> Gegen Juventus Turin - 22.02.2006
2005/06 im Achtelfinale der Champions League gegen Juventus Turin lag der SVW nach zwei späten Toren von Juve mit 1:2 zurück. Aber durch Tore in der 87. und 92. Minute gelang Werder jedoch noch der verdiente Sieg.

>> Gegen Sampdoria Genua - 24.8.2010
In Genua liegt Werder 0:3 zurück, die Nachspielzeit läuft seit drei Minuten. Da erzwingt der eingewechselte Rosenberg mit seinem Tor die Verlängerung. Wagner musste wegen Blut-Flecken auf dem Trikot raus. Pizarro macht in der 100. Minute das 2:3 – gerettet!

 

Halbwunder

Es gab aber auch noch anderen Spiele, in denen zwar die Ausgangslage nicht gar so aussichtslos war, der Gegenschlag aber umso heftiger ausfiel. Darunter fallen:

>> 1998 gegen Brann Bergen, Hinspiel 0:2, Rückspiel 4:0 n. V.

>> Im Jahr 2000 gegen Antalyaspor, Hinspiel 0:2, Rückspiel 6:0

>> Kein Wunder, aber hoch einzuschätzen und deshalb erwähnenswert, ist der Sieg in der Champions League 2006/2007 gegen Chelsea. Werder besiegte den in der Gruppenphase bislang ungeschlagenen FC Chelsea "Chelski" London mit 1:0.

>> Im UEFA-Cup in der Saison 2008/09 gegen den AC Mailand: Das Hinspiel ging 1:1 aus, im Rückspiel stand es bereits 2:0 für den AC Mailand, Werder gelang aber noch der Ausgleich zum 2:2, der für das Weiterkommen berechtigte.

>> Ebenfalls im UEFA-Cup in der Saison 2008/09 gegen den Hamburger SV, das Hinspiel in Bremen ging 0:1 verloren, im Rückspiel stand es bereits 1:0 für den HSV, beim Abpfiff aber 2:3 für Werder,was für den UEFA-Cup Finaleinzug reichte

 

Spiele mit unglücklichem Ausgang

Es gibt noch weitere Spiele die das Zeug zum Wunder hatten, leider aber einen für Werder unglücklichen Ausgang nahmen.

>> 1984/85 hatte Werder Im UEFA-Cup gegen den RSC Anderlecht nach einer 0:1-Niederlage im Heimspiel bereits durch zwei Tore von Wolfgang Sidka mit 2:0 geführt, als dieser ein Eigentor verschuldete, durch welches Werder ausschied.

>> 1986/87 verlor Werder das Hinspiel im UEFA-Cup bei Atletico Madrid 0:2. Im Heimspiel wurde der Rückstand aufgeholt, Werder verbuchte zudem einige Minuten vor Schluss einen Lattentreffer. Ein Gegentor in der Verlängerung führte jedoch zum Ausscheiden der Werderaner.

>> Der DFB-Pokal ist immer mal für aussergewöhnliche Ereignisse gut, häufig ist auch Werder involviert. So auch am 1. Mai 1984, beim Halbfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder. Der Borussia gelang in der 76. Minute das 3:1, das Spiel schien entschieden, doch Werder schaffte in wenigen Minuten nicht nur den Ausgleich, sondern ging nach 82 Minuten in Führung. In der letzten Minute gelang Gladbach aber der Ausgleich, in der Verlängerung fiel dann der Siegestreffer zum 5:4 für Mönchengladbach.