WERDER - St. Etienne: 1:0

Baby-Jubel von Naldo! Aber Schaaf sauer

Von CHRISTOPH SONNENBERG und MARKUS BALCZUWEIT

Das wird ein richtiges Zitter-Rückspiel! Werder schlägt AS St. Etienne im Uefa-Cup-Achtelfinal-Hinspiel mit 1:0, aber: Einen Freifahrtschein für das Viertelfinale haben die Bremer gestern nicht gelöst. Dabei gab es genug Möglichkeiten, aber wie zuletzt in der Bundesliga vergab Werder auch gegen den Viertletzten aus Frankreich beste Chancen! Typisch, dass ein Verteidiger das einzige Tor des Abends erzielte: Naldo traf in der 20. Minute mit einem Linksschuss aus 15 Metern ins leere Tor zum erlösenden 1:0! Fast noch schöner als der Treffer aber war der Jubel des Brasilianers. Naldo steckte sich den Ball unters Trikot und warf eine Kusshand ins Publikum. Dort saß seine schwangere Ehefrau Carla, die bald zum zweiten Mal Mutter wird – nach Söhnchen Naldinho kommt nun ein Mädchen.

Es blieb der einzige Tor-Jubel des Abends. Unnötig, denn eigentlich war mehr drin. Allein Almeida (4. und 29. Minute) hatte zwei Tore auf dem Fuß, vergab aber jeweils freistehend vor Wackel-Torwart Janot. Der Franzose klatschte viele Bälle nur ab, sah bei Flanken schlecht aus, wirkte insgesamt sehr unsicher. Aber Frings (34.), Naldo (58.) und Diego mit einem Freistoß ans Außennetz (71.) trafen trotzdem nicht. Werder nach der Pause zu zögerlich.

Trainer Thomas Schaaf sauer: „Ich bin unzufrieden! Das war nicht das Spiel, das wir uns vorgenommen haben.“ Und kassierte dann fast noch den Ausgleich. Bremen spielt auf Abseits, plötzlich steht Dernis frei vor Wiese, der glänzend pariert (74.). Jetzt muss im Rückspiel am nächsten Donnerstag gezittert werden.