Werder rumpelt sich an Bayern ran
Von MARKUS BALCZUWEIT, DANIELL WESTGATE und ALEXANDER HOLZAPFEL
Der Club verliert mit zehn Mann 0:2 in Bremen. Und hat – nach der siebten Auswärtsniederlage in Folge – bereits drei Punkte Rückstand auf Platz 15. Die schwachen Bremer dagegen rumpeln sich an Bayern ran, haben wie der Rekordmeister 40 Zähler. Und schauen heute interessiert nach Hannover ...
Im Weserstadion schauten anfangs alle auf Tim Wiese. Der Werder-Torwart, der gegen Bayern und Braga drei Elfmeter hielt, sah plötzlich ganz anders aus. Er durfte sein geliebtes lila Elfer-Killer-Trikot nicht anziehen. Zu ähnlich mit den roten Club-Hemden. Stattdessen trug er hellblau. War am Ende egal, da er nix zu halten hatte. Auch Pinolas Drohung („Ich hau’ Wiese einen Elfer rein“) wurde nicht wahr. Wiese: „War ziemlich kalt heute. Da frierst du dir den Arsch ab.“
Nicht nur Wiese, auch Schiedsrichter Meyer brachte Farbe ins Spiel. 19. Minute: Er zeigt Saenko, der einen Freistoß aus nächster Nähe abblocken wollte, Gelb-Rot. Hart, aber gerecht. Und ein Schock für die ohnehin schon geschwächten Nürnberger (ohne sechs Stammspieler). 40 Stunden nach dem Lissabon-Spiel fehlt auch die Konzentration. Wolf leistet sich einen dicken Bock. Mit der Hacke bereitet er unfreiwillig das 1:0 durch Rosenberg vor. Der Werder-Stürmer tunnelt Torwart Blazek – sechstes Saisontor (30.). Wolf frustriert: „Blöd, aber Fehler passieren.“
Beim Club sind es nur leider zu viele Fehler. 81. Minute: Reinhardt läuft neben Klasnic her. Der Kroate erzielt mit einem schönen Kopfball-Heber das 2:0. Der Werder-Joker, der sich zwei Nieren-Transplantationen unterziehen musste, wird begeistert gefeiert.