Werder verspielt alles in 44 Stunden
Von ALEX GRÖMMINGER, MARKUS BALCZUWEIT und JENS NAGLER
Werder in Trümmern! Innerhalb von 44 Stunden verspielen die Bremer alles: Ihre Chancen auf den Uefa-Cup – und auf die Schale! Nach dem katastrophalen 0:2 in Glasgow blamieren sich die Norddeutschen in Stuttgart, gehen mit 3:6 unter und verlieren den Anschluss an Bayern. Zudem sieht Nationalspieler Mertesacker Notbremsen-Rot (89.).
Sport-Chef Klaus Allofs: „Eine Spitzenmannschaft spielt nicht so, wie wir das getan haben.“ Trainer Thomas Schaaf: „Wir haben uns sehr naiv verhalten. Das hat der VfB gnadenlos bestraft.“ Was ist bloß mit Werder los?
Torwart Wiese ist nach seinen zwei schlimmen Patzern Glasgow total verunsichert. Die Folge: Beim ersten Tor kommt er zu überhastet raus, zögert dann aus Angst vor einem Foul – und macht Gomez das Tor leicht. Der Anfang vom Ende... Werder (ohne den rotgesperrten Diego) ab der 58. Minute nur noch mit zwei Verteidigern (Mertesacker, Naldo) auf dem Platz. Selbst die Außenverteidiger Fritz und Boenisch sind gelernte Stürmer.
Die frühe Gäste-Führung durch Hugo Almeida (9.) gleicht Gomez mit Hilfe von Wiese und Naldo aus (20.), trifft dann auch noch zum 2:1 (43.). Kurios: Dabei sind die Bremer bis weit in die VfB-Hälfte aufgerückt, lassen sich wie eine Schülermannschaft auskontern. Werder kommt durch Boenisch (Delpierre fälscht seinen Schuss ab/60.) zum Ausgleich. Doch dann hauen Gomez (65.) und Cacau (66./87.) Wiese die Hütte voll. Rosenberg trifft noch mal für Werder (77.).
Nationalspieler Fritz mitleidig: „Wir haben Wiese im Stich gelassen. Er war die ärmste Sau.“ Zudem muss Wiese ein Eigentor von Mertesacker schlucken (84.). Nach dem Spiel ist Wiese völlig fertig, sagt zu BamS: „An den Toren konnte ich nichts machen.“