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Spielberichte zur Bundesliga, DFB Pokal und International: Saison 2010/2011

Köln - WERDER: 3:0

Desolat, Peinlich - Werder!

Nach einer desolaten Vorstellung steckt Werder Bremen endgültig im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Beim 1. FC Köln kassierte der langjährige Champions-League-Stammgast eine hochverdiente 0:3 (0:2)-Niederlage und hat vor den Sonntagsspielen nur noch vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Vor 45.100 Zuschauern im Kölner WM-Stadion boten die Bremer eine unterirdisch schlechte erste Halbzeit und spielten wie ein Absteiger. Ohne Spielwitz, Struktur und Kampfgeist lagen die Hanseaten völlig verdient zurück. Dabei waren die Gastgeber - unter anderem nach zahlreichen Fällen von Schweinegrippe - vor allem in der Defensive von Personalsorgen geplagt.

Podolskis Führungstreffer resultierte aus einem sehenswerten Angriff über Peszko und Fabrice Ehret. Werder-Coach Thomas Schaaf wirkte schon nach diesem Gegentor schockiert und saß minutenlang wie versteinert auf der Bank. Schon nach 38 Minuten wechselte er erstmals - Nationalspieler Marko Marin kam für Felix Kroos -, da stand es nach einem anfängerhaften Abwehrverhalten schon 0:2. Petri Pasanen rutschte weg, Kapitän Torsten Frings ließ sich mit einer einfachen Körpertäuschung von Matuschyk verladen, Tim Wiese war chancenlos.

Die Kölner merkten nun, wie angeschlagen die Bremer waren, und drängten noch vor der Pause vergeblich auf das dritte Tor. Doch auch in der zweiten Halbzeit blieb das große Aufbäumen bei den Bremern aus. Köln hatte die Partie weiter fest im Griff. Schaaf versuchte es erneut mit einem Wechsel und brachte Winter-Zugang Denni Avdic für den aufreizend lustlosen Marko Arnautovic (56.). Doch der Vorjahres-Dritte fand nicht ins Spiel, im Gegenteil, teilweise haarsträubende Abspielfehler prägten das Bild. Die erste Torchance hatte Avdic erst nach 71 Minuten, seine Direktabnahme nach einer Ecke flog jedoch meterweit über das Tor.

Werder nur noch ein Trümmerhaufen. Sportdirektor Klaus Allofs fassungslos: „Wir haben unseren Augen nicht getraut.“ Deutlicher wurde Torhüter Tim Wiese: „Kein Herz, kein Wille, keine Körpersprache. Was wir machen, ist für den Arsch. Es geht nur noch um den Abstieg. Ich will nix mehr von internationalen Plätzen hören oder so ein Scheiß. Hier verstecken sich alle.“